Während der verschiedenen Lockdowns in 2020 und 2021 saßen wir ziemlich plötzlich zu Hause, konnten, durften oder mussten von dort aus arbeiten, soweit es sich mit Beruf vereinbaren ließ.
Besuche sollten nicht zugelassen werden, selbst nahen Anverwandten riet man ab, sich an Feiertagen oder Wochenenden wie gewohnt zu treffen.
In unserer zerbrochenen Gesellschaft bedeutete dies vielerorts und für viele Menschen Einsamkeit.
Hunde sollten Einsamkeit mildern
Vor allem Hunde fanden ein neues Zuhause in Single-Wohnungen und Familien. Zum Teil auch, weil für Hunde gesetzlich vorgeschrieben ist, dass sie zweimal täglich Gassi-gehen sollten und die Menschen somit ihre Häuser verlassen konnten.
Quirlig, süße Welpen haben den einsamen Homeworkern, Kurzarbeitern oder komplett frei gestellten und gekündigten Arbeitern Gesellschaft geleistet und ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt.
Städtische Kommunen melden Rekordeinnahmen
Einher mit der Anschaffung eines Hundes geht neben Versicherung, Futter, Arztrechnung und Spielzeug sowie Pflegeutensilien auch die Bezahlung einer sogenannten Hundesteuer.
Die Höhe dieser Steuer kann von den einzelnen Kommunen festgelegt werden und ist zum Teil an die Rasse gekoppelt.
Bis zum Beginn der Pandemie war diese wichtige Einnahmequelle von Städten und Gemeinden jährlich gewachsen und hatte sich von 275 Millionen Euro in 2011 um 46 % erhöht, bis das erste Pandemiejahr 380 Millionen Euro erreichte.
Das zweite Pandemiejahr brachte dann noch einmal eine Steigerung und die Rekordmenge von 401 Millionen Euro an Hundesteuer wurde bezahlt.
Umsatzrekorde im Heimtierbedarf
Die stetig wachsende Branche des Heimtierbedarfs aus zoologischen Fachgeschäften stieg in dieser Zeit ebenfalls und konnte mit einer 10 %igen Steigerung von 2020 auf 2021 gut 6 Milliarden Euro erwirtschaften.
Viel Grund zur Freude und zum Feiern für so manche Branche und gemilderte Einsamkeit bei den Menschen.
Die Kehrseite der Medaille
Wir dürfen leider nicht davon ausgehen, dass diese Rekordeinnahmen sich in den nächsten Jahren fortsetzen. Steigende Preise für jeglichen täglichen Bedarf noch gar nicht berücksichtigt.
Tierschutzheime schlagen seit Beendigung der Lockdowns und dem Versuch eines Neustarts der in vielen Bereichen geschädigten Wirtschaft laut, bedauerlicherweise in weiten Teilen ungehört, Alarm!
Eine große Anzahl der Heime ist heillos überlastet, kann eigentlich keine neuen Bewohner mehr aufnehmen, aber es werden mehr und mehr, vor allem junge, Hunde bei ihnen abgegeben.
Mit der Rückkehr an den Arbeitsplatz wurde für viele Menschen ihr neuer Mitbewohner plötzlich zu einer Belastung und musste wieder weg. Der Großteil davon wird in den Tierheimen abgegeben, mit der Begründung, keine Zeit mehr für ihn zu haben!