Schafe sind bekanntlich Herdentiere und leben in aller Regel auf Bauernhöfen. Ein Schaf allein in der Wildnis sieht man selten.
In Schottland allerdings ist ein Schaf durch seine Einsamkeit berühmt geworden. Fiona hat in den letzten zwei Jahren verdientermaßen den Titel “Einsamstes Schaf von Großbritannien” bekommen.
Fionas Rettung erscheint lange Zeit unmöglich – doch dann nehmen fünf Farmer die Sache selbst in die Hand.
Was sie dabei finden, ist weit entfernt von dem halb verhungerten, depressiven Schaf, das man vermuten würde!
Allein an einem schottischen Strand
Die Geschichte ereignet sich in der malerischen Landschaft der schottischen Highlands, direkt an der Küste der Cromarty Firth.
Was das Schaf dazu bewogen hat, allein durch die Landschaft zu wandern, kann man nur mutmaßen – erst recht, warum es den steilen Abhang zum Strand hinuntergegangen ist und wie es das überhaupt geschafft hat.
Doch Fiona ist da unten, und sie kommt den Berg nicht allein wieder hoch. Vielleicht will sie auch gar nicht?
Es ist ein schöner, wilder Strand mit saftigen Wiesen am Berghang und einer komfortablen Höhle, die Schutz vor Wind und Wetter bietet.
Fiona versucht nicht, den Hang hinaufzuklettern, sondern verharrt genau dort, wo sie ist, und das mehr als zwei Jahre lang.
Die unmögliche Rettung
Das einsame Schaf bleibt nicht unbemerkt. Medien berichten über Fiona und Rettungskräfte würden sie gern in die Zivilisation zurückholen, aber es erscheint unmöglich.
Der Abhang ist wirklich steil und kein sicherer Weg führt hinunter. Mit einem Fahrzeug kann man nicht an den Strand gelangen und zu Fuß ist es zu gefährlich.
Außerdem kann man das Schaf nicht zu Fuß transportieren. Oder?
Doch, sagen sich Cammy Wilson und vier weitere Farmer aus der Gegend, die Fionas Geschichte seit Längerem in den Medien verfolgen.
Das einsame Schaf tut ihnen leid, zumal sie wissen, dass die Wolle weiterwächst und ungeheuer schwer wird.
Also sichern sie sich mit Seilen und steigen den Hang hinunter. Mehr als einmal rutschen ihre Füße auf dem Geröll weg, aber sie haben ihr Ziel, Fiona, vor Augen.
Unten angekommen, suchen und finden sie das Schaf, das sich erstaunlich bereitwillig mitnehmen lässt.
In verblüffend gutem Zustand
Der Aufstieg wird nun deutlich schwieriger, und das hat einen wahrhaft schweren Grund: Fiona. Das Schaf ist nicht ausgehungert, im Gegenteil – es hat starkes Übergewicht!
Das saftige Gras an der Küste hat offensichtlich gut geschmeckt. Fiona ist wohlgenährt und durch ihre Woll-Matratze kommen noch ein paar Kilo obendrauf.
Die Männer müssen sich ordentlich anstrengen, um Fiona den steilen Hang hinaufzuziehen. Doch dann ist es endlich geschafft!
Zurück in der Zivilisation wird sie als Erstes geschoren, im Beisein der Medien und für einen guten Zweck.
Der Riesenhaufen Wolle soll nämlich zu Kleidung und anderen schönen Sachen verarbeitet werden, die bei einer Wohltätigkeitsauktion versteigert werden.
Fiona interessiert ihre Berühmtheit wohl wenig. Ob sie als einsamstes Schaf von Großbritannien glücklich war oder mit ihrem Heißhunger nur das Beste aus der Situation gemacht hat, bleibt ihr Geheimnis.
Doch auch in Zukunft wird sie es gut haben, sogar besser. Sie ist auf einer Farm herzlich aufgenommen worden und hat dort viele neue Schaf-Freunde, denen sie von ihrem Abenteuer erzählen kann.
Schau dir die unglaubliche Geschichte im Video an:
Quelle: Good News Network