Als eine Frau namens Jacinta in ihrer Heimatstadt Wodonga in Australien zum Supermarkt geht, ahnt sie nicht, dass sie dort etwas viel Wichtigeres zu tun haben wird, als einzukaufen.
Vor dem Einkauf will sie wie üblich einen Einkaufswagen holen, aber schon von Weitem fällt ihr auf, dass etwas nicht stimmt.
Sie sieht genauer hin und das ist gut so, denn so rettet sie ein wertvolles kleines Leben.
Ein seltsames graues Knäuel
Jacinta ist noch einige Meter von dem Unterstand mit den Einkaufswagen entfernt, als sie an einem Wagen etwas hängen sieht.
Es ist klein, grau und haarig. Ein Fellknäuel? Ein Haarbüschel? Ein kleines Stofftütchen?
Nein, Jacintas Gefühl sagt ihr, dass es so einfach nicht ist. Sie geht näher heran und schaut sich das seltsame graue Knäuel von dicht an.
Und da blickt sie in zwei kleine hilfesuchende Augen, die sie über Kopf hängend anschauen. Es ist ein grauer Flughund, der sich an den Einkaufswagen klammert.
Genauer gesagt ist es ein Flughund-Mädchen, ein Jungtier, das offensichtlich ganz allein ist.
Jacinta hört wiederum auf ihr Gefühl, das ihr sagt, dass die Kleine Hilfe braucht, und ruft das Kangaloola Wildlife Shelter an.
Die besten Pflegeeltern
Chris Lehmann vom Kangaloola Wildlife Shelter macht sich ohne Umschweife auf den Weg.
“Es ist absolut nicht normal, einen kleinen Flughund in einer solchen Situation vorzufinden”,
weiß der erfahrene Tierretter. Jacinta hatte völlig Recht, besorgt zu sein.
Vermutlich hat das Jungtier seine Mutter verloren und sich in seiner Verzweiflung anderen erwachsenen Flughunden angeschlossen, aber konnte nicht mit ihnen mithalten.
Chris nimmt Luna, wie das Flughund-Mädchen nun genannt wird, mit in die Auffangstation. Luna ist schwach und wiegt für ihr Alter zu wenig, aber jetzt bekommt sie die beste Fürsorge.
Das Team des Kangaloola Wildlife Shelters kümmert sich um die Kleine, bis sie voll und ganz bei Kräften ist. Behütet und gut gefüttert, wächst sie heran und erholt sich.
Eine goldrichtige Entscheidung
Zum Glück des jungen Flughund-Mädchens geht Jacinta mit offenen Augen durchs Leben und hat das Herz am rechten Fleck. So konnte das Jungtier gerade noch rechtzeitig gerettet werden.
Chris betont, wie wichtig Flughunde für das Ökosystem sind, denn die vegan lebenden Tiere bestäuben bei ihrer Nahrungsaufnahme die Pflanzen.
So hat Jacinta nicht “nur” ein Leben gerettet, sondern auch einen Beitrag zur Erhaltung des Ökosystems geleistet. Doch auch für sich allein ist jedes Tier die Rettung wert.
Chris ermahnt alle Menschen, so achtsam wie Jacinta zu sein und sofort einen Tierrettungsdienst zu rufen, wenn ein Flughund sich in einer ungewöhnlichen Situation befindet.
Quelle: The Dodo