Stephanie Brady leitet das Rehabilitationszentrum für Wildtiere Wild West Wildlife im Norden von Texas.
Mit 30 Jahren Erfahrung ist sie eine ausgewiesene Expertin für die Tierwelt ihrer Heimat. Dennoch können Tiere sie manchmal noch überraschen.
Das zeigt die Begegnung mit einem kleinen Waschbären.
Waschbär an der Tür
Zu der Begegnung zwischen Stephanie und dem Tierkind kommt es ganz in der Nähe ihres Hauses. Ein Nachbar meldet sich bei ihr.
Er hat ein kleines Waschbär-Mädchen ohne Eltern auf seiner Terrasse entdeckt. Nun soll Stephanie vorbeischauen und sich um die Waise kümmern.
Als Stephanie ankommt, ist sie gerührt. Die Kleine kratzt an der Tür und sucht offensichtlich Hilfe bei den Menschen.
Dennoch zweifelt Stephanie nicht daran, dass dieser kleine Waschbär ängstlich oder aggressiv reagieren wird, wenn sie sich nähert.
Es handelt sich ja um ein Wildtier und ein solches Verhalten wäre völlig normal.
Ein richtiger Disney-Moment
Als Stephanie dann die Autotür öffnet, geschieht allerdings etwas völlig anderes.
Sobald sie bemerkt, dass da ein Mensch ist, rennt die Kleine begeistert auf die Frau zu und krabbelt in ihre Arme.
So beschreibt Stephanie ihre Gefühle bei diesem unerwarteten Vertrauensbeweis:
„Es hat sich angefühlt wie ein Disney-Moment. Ich habe so etwas in 30 Jahren noch nie erlebt.“
Dennoch gibt das Verhalten nicht nur Anlass zur Freude. Die Menschenbezogenheit legt die Vermutung nahe, dass dieses Waschbär-Mädchen bei Menschen gelebt hat.
Wenn sie später in die Wildnis zurückkehren soll, muss sie erst lernen, sich wie ein Wildtier zu verhalten.
Ab in die Schule für Waschbären
Das richtige Verhalten für Waschbären wird das Baby natürlich am besten bei anderen Waschbären lernen.
Dazu bekommt die Kleine bald Gelegenheit. Stephanie bringt sie in ihr Rehabilitationszentrum für Wildtiere.
Hier entwickelt sie sich hervorragend. Sobald sie groß und kräftig genug ist, kommt sie in ein Gehege, in dem andere Waschbären auf ihre Auswilderung vorbereitet werden.
„Es geht ihr großartig und ich habe keinen Zweifel daran, dass wir sie irgendwann auswildern können“,
sagt Stephanie. Es sieht also alles nach einem echten Happy End für die kleine Waise aus.
Quelle: The Dodo