Jonathan Evison wandert wie so oft durch den Wald am Fuß der Olympic Mountains im US-Bundesstaat Washington. Doch heute ist etwas anders als sonst.
Plötzlich hört er eine jämmerlich klagende Stimme aus dem Gebüsch. Was hat das zu bedeuten?
Ein kleines Fellknäuel ist ganz allein
Jonathan schaut in die Richtung, aus der er das Weinen hört. Da sieht er auch schon, wer da so furchtbar jammert – es ist ein Bärenjunges, das ganz allein ist.
Der Mann kennt sich mit der Natur gut aus. Da er denkt, dass die Bärenmama bestimmt in der Nähe ist, unternimmt er nichts.
Die Bärin würde ihn angreifen, wenn er sich ihrem Kind nähern würde. Also wandert Jonathan weiter und hofft, dass Mutter und Kind sich schnell wiederfinden.
Am nächsten Tag geht Jonathan dieselbe Strecke entlang. Er will wissen, ob der kleine Bär wieder bei seiner Mama ist.
Tatsächlich: An der Stelle, wo er gestern das Bärenbaby gesehen hat, ist es nicht mehr. Erleichtert geht Jonathan weiter.
Doch nach ein paar Schritten hört er wieder das klägliche Weinen. Diesmal ist der kleine Bär sogar richtig in Not, denn er ist unter einem herabgefallenen Ast eingeklemmt.
Jetzt zögert Jonathan nicht länger. Er weiß, dass er helfen muss. Vorsichtig geht er zu dem armen Baby-Bären und hebt den Ast hoch, sodass der Kleine frei ist.
Der kleine Bär findet neue Freunde
Das Bärenkind hat überhaupt keine Angst vor Jonathan. Im Gegenteil, es ist überaus dankbar und vertrauensvoll.
Jonathan braucht gar nichts zu tun, damit der kleine Bär mit ihm mitkommt. Er muss einfach nur gehen, denn das Tierbaby folgt ihm von selbst.
Eine Meile lang ist der Weg bis nach Hause. Die ganze Zeit bleibt der Bär ganz nah bei Jonathan.
Der Mann weiß, dass er das Bärenjunge nicht selbst großziehen kann. Deshalb sucht er via Facebook Hilfe beim West Sound Wildlife Shelter.
Von dort wird ihm gesagt, dass er den Bären hinbringen soll. Wie selbstverständlich folgt das Tierkind seinem Retter auch auf diesem Weg.
In der Auffangstation angekommen, bekommt der kleine Bär erstmal eine Stärkung und wird untersucht. Zum Glück ist er gesund.
Doch seine Reise ist noch nicht zu Ende. Er wird an die PAWS Animal Welfare Society übermittelt, denn dort gibt es ein anderes Bärenbaby, das ganz allein ist.
Wie erhofft werden die beiden Freunde. Zusammen wachsen sie nun glücklich und wohlbehütet auf.
Quelle: The Dodo