Es ist ein kalter Tag im australischen Winter. Chris geht gerade an einem Kanal in der Stadt Cobram East entlang, als sie auf einmal etwas Ungewöhnliches sieht.
Sie muss zweimal hinschauen, doch dann erkennt sie es genau. Mitten im Wasser schwimmt eine große Gestalt mit grauem Fell – und die Frau weiß, dass sie schnell handeln muss.
Das Tier kämpft ums Überleben
Schwimmen ist eigentlich übertrieben für das, was das Känguru dort tut. Es strampelt verzweifelt mit letzter Kraft und kann kaum noch den Kopf über Wasser halten.
Chris zögert keine Sekunde. Sofort ruft sie die Tierrettungsorganisation “Dutch Thunder Wildlife Shelter“ an.
Ein paar Momente später ist die Tierretterin Kylee Donkers mit ihrem Team auch schon vor Ort.
Kylee ist schockiert von dem Anblick und zugleich auch verärgert. Diese städtischen Kanäle mit ihren Plastikufern sind böse Fallen für Kängurus.
Schwierige Rettung
Aber zum Ärgern ist jetzt keine Zeit. Die Helfer müssen schnell einen guten Plan entwickeln, um das arme Känguru aus dem Wasser zu holen.
Sie versuchen es mit einem langen Stab, an dem sie ein Netz befestigen. In der Hoffnung, das Känguru damit zum Ufer ziehen zu können, halten sie die Konstruktion in den Kanal.
Doch sie schaffen es nicht, das Känguru mit dem Netz zu bewegen. Die Lage scheint aussichtslos und die Zeit rennt ihnen davon.
In Todesangst strampelt das Känguru weiter. Kylee sieht, dass ihm die Kraft ausgeht. Das Wasser ist einfach zu kalt und lähmt die Muskulatur.
Sprung ins kalte Wasser
Kylee kann nicht länger zusehen. Kurzerhand springt sie einfach in das eisige Wasser und eilt zu dem Känguru.
Das Tier ist ziemlich verblüfft, genauso wie die anderen Helfer am Ufer. Nach einem kurzen Schreck lässt es sich aber bereitwillig von seiner Retterin ans Ufer ziehen.
Kylee bringt das große, schwere Känguru sicher an den Rand des Kanals, wo sich eine Leiter befindet.
Dort muss ein anderer Mitarbeiter der Tierschutzorganisation helfen, das Känguru an Land zu ziehen.
Nach diesem schrecklichen Abenteuer ist das Känguru froh, sich in der Tierrettungsstation erholen zu können.
Zum Glück ist es unversehrt geblieben und kann, nachdem es sich in einer kuscheligen Decke aufgewärmt hat, in die Freiheit zurückkehren.
Quelle: The Dodo