Es ist längst nichts Neues mehr, dass Müll und Fischernetze zu gefährlichen Fallen für die Bewohner der Meere werden.
Leider hält diese Erkenntnis nicht davon ab, das Meer weiter zu verschmutzen und mit Netzen zu fischen.
Besonders gefährlich sind sogenannte Geisternetze – Fischernetze, die verloren oder absichtlich ins Meer entsorgt wurden.
Welche fatalen Auswirkungen das auf die Tierwelt hat, zeigt das Schicksal einer Walmutter, die sich in einem Geisternetz verfangen hat.
Immer wieder schockierend
Man kennt den Anblick schon von vielen tragischen Bildern, aber jedes Tier, das in menschlichen Hinterlassenschaften um sein Leben kämpft, geht aufs Neue ans Herz.
Die Buckelwal-Mutter in Not wird zufällig von Bootsfahrern vor der Küste von Provincetown, Massachusetts, entdeckt.
Sie macht einen nervösen und geschwächten Eindruck, sodass sie die Aufmerksamkeit der Menschen erregt.
Bei näherem Hinsehen wird klar, dass ihre Unruhe an dem Netz liegt, das sich um ihren Körper geschlungen hat.
Sie versucht, sich zu befreien, das Netz irgendwie abzuschütteln, aber das schafft sie nicht. Besonders problematisch wird es dadurch, dass sich das Netz auch in ihrem Maul verfangen hat.
Mit ihr in Not ist ihr Junges, denn es könnte ohne sie nicht überleben. Es entfernt sich zwischendurch, kommt aber immer wieder zurück, um Muttermilch zu trinken.
Die Walmutter versucht mitsamt Netz, weiterzuschwimmen. Das kann nicht lange gutgehen.
Hilfe naht
Die Bootsfahrer können selbst nicht helfen, aber sie rufen das Center for Coastal Studies’ Marine Animal Entanglement Response (MAER) an.
Sofort machen sich die Tierschützer im Schlauchboot auf den Weg. Sie kennen die Walmama und ihr Baby. Die Mama heißt Pinball.
Das Team von MAER bekommt sogar noch Verstärkung. Freiwillige mit Booten, das Waldbeobachtungsschiff „Hurricane II“, ein Fischerboot und die Küstenwache helfen mit, so gut sie können.
Es dauert Stunden und kostet Nerven, aber gemeinsam schaffen es die Retter, das Fischernetz aus Pinballs Maul zu entfernen und ihren Körper daraus zu befreien.
Endlich wieder frei, schwimmt Pinball zusammen mit ihrem Kalb davon.
Das ist nochmal gutgegangen – bei Weitem nicht alle Tiere, die Kontakt mit menschlichem Müll und Fischernetzen machen, haben so viel Glück.
Und so lange, wie die Menschen nicht lernen, die Natur zu respektieren, wird es immer wieder solche traurigen Ereignisse geben.
Da ist es immerhin ein kleiner Trost, dass es auch die engagierten, tierlieben Menschen gibt, die sich für die Natur einsetzen und Lebewesen in Not helfen.
Wir wünschen Pinball und ihrem Baby alles Gute und dass sie nie wieder Fischernetzen begegnen.
Quelle: The Animal Club