Zeit ist Geld, das gilt auch für eine Tierarztpraxis. Je mehr tierische Patienten ein Tierarzt am Tag behandeln kann, desto besser ist es für die Tiere und die Praxis.
Ein Tierarzt in den USA kann diese Meinung nicht teilen. Er hat eine andere Methode entwickelt, um gerade ängstlichen Hunden zu begegnen.
Erst eine Beziehung aufbauen
Doktor Thomas Hamilton hat seine Tierarztpraxis im US-Bundesstaat Rhode Island. Schon von Kindesbeinen an wollte er Tierarzt werden und das hat einen bestimmten Grund.
Als Kind hat er erlebt, wie sein Hund ihn vor einem anderen aggressiven Hund beschützt hat. Er hat am eigenen Leib erfahren, wie sehr Hunde ihre Menschen lieben.
Das hat ihn zu der Überzeugung gebracht, dass es wichtig ist, eine Beziehung zu ängstlichen Hunden aufzubauen, anstatt sie mit Gewalt zu untersuchen und zu behandeln.
Also nimmt er sich für jeden Patienten ganz viel Zeit. Er legt sich zu ihnen auf den Boden, unterwirft sich also, und bietet ihnen Leckerchen an.
Erst wenn sie ihm vertrauen, beginnt er mit der Behandlung, und dann tun Impfen, Chippen und Untersuchen gleich nur noch halb so weh.
Schlechte Erfahrungen vermeiden
Thomas Hamilton tut es in der Seele weh, wenn Hunde vielleicht wegen schlechter Erfahrungen vollkommen verängstigt zu ihm in die Praxis kommen.
Schon die Fahrt in der engen Transportbox kann Hunde in Stress versetzen. Hinzu kommen die fremde Umgebung, andere Gerüche und Geräusche.
Wenn dann die Behandlung auch noch im Schnelltempo durchgeführt wird, kann man sich gut vorstellen, was das in ängstlichen Hunden auslöst.
Weniger ängstliche Hunde setzen sich zur Wehr, knurren oder beißen zu. Ängstliche Hunde klemmen den Schwanz ein und ziehen sich in eine Ecke zurück.
Den richtigen Tierarzt finden
Begegnet der Tierarzt solchen Hunden mit Geduld und lässt ihnen Zeit, sich an die ungewohnten Gegebenheiten zu gewöhnen, macht der Hund keine negative Erfahrung.
Deshalb spielt die Auswahl des Tierarztes eine wichtige Rolle. Nicht jeder Tierarzt wird ein Doktor Thomas Hamilton sein.
Aber auch bei uns führen die meisten Tierärzte ihren Beruf mit viel Liebe und Leidenschaft aus, eben weil sie alle schon von Berufswegen ein Herz für Tiere haben.
Quelle: Deine Tierwelt