Die folgende Geschichte hat ganz klar das Potenzial zu einem Science-Fiction-Kinohit.
Die Schlagzeile könnte lauten: “Ausgestorbenes Raubtier durch Wissenschaft wieder zum Leben erweckt!”
Und wirklich: Skandinavische Wissenschaftler sind nun einen ganzen Schritt weiter gekommen in ihren Bemühungen, den “Tasmanischen Tiger” von den Toten zurückzuholen.
Der letzte Tasmanische Tiger… oder?
1936 soll das letzte Exemplar des hundeähnlichen Tieres mit dem charakteristisch gestreiften Rücken und Hinterleib für immer von der Erdoberfläche verschwunden sein.
Es stirbt in einem Zoo in Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens.
Der Räuber war ursprünglich in Australien, Tasmanien und Neuguinea verbreitet und wurde 1982 für ausgestorben erklärt.
Nun gelingt Wissenschaftlern ein unglaublicher Durchbruch: Sie stellen Messenger- und Micro-RNA des auch Beutelwolf genannten Tieres wieder her.
Oder einfacher ausgedrückt: Die Forscher erwecken Teile des Erbguts des ausgestorbenen Tieres wieder zum Leben.
Dies ist der erste erfolgreiche Versuch dieser wissenschaftlichen Methode und ein wahrer Triumph auf dem Gebiet der Forschungen an ausgestorbenen Arten.
Eine vielversprechende Methode
Die Wiederkehr des Tasmanischen Tigers könnte ein Meilenstein in der Wiederherstellung des tasmanischen Ökosystems sein.
Denn diesem fehle es an einem Spitzenräuber, der kranke und schwache Tiere tötet und so die Verbreitung von Krankheiten eindämme, sagen Biologen.
Somit wären Versuche, ein anderes Raubtier für den Job des nicht mehr existierenden Tigers einzusetzen, überflüssig.
Vielleicht darf das Beuteltier tatsächlich bald wieder sein ehemaliges Königreich durchstreifen.
Ein schwedisch-norwegisches Team hat nun essenzielle Informationen aus der Haut und dem Skelettmuskelgewebe eines 130 Jahre alten, getrockneten Tieres isoliert, das sich in der Obhut des “Swedish Museum of Natural History” in Stockholm befindet.
Marc R. Friedländer, außerordentlicher Professor am Wenner-Gren Institut der Stockholm University, ist aus dem Häuschen:
“Das ist das erste Mal, dass wir einen Einblick in die Existenz Beutelwolf-spezifischer regulatorischer Gene wie Micro-RNAs bekommen, die eigentlich schon vor über einem Jahrhundert ausgestorben sind.”
Die Methode des Teams könnte auch für die Wiederbelebung anderer bereits ausgestorbener Arten von großer Wichtigkeit sein.
Tiefgehendes Wissen gebraucht
Aber wie genau soll das nun funktionieren, diese Wiederauferstehung?
Die Idee ist, eine möglichst nah verwandte (noch existierende) Art zu suchen und die genetische Ausprägung eines Embryos dieser Art bereits in der Gebärmutter zu verändern.
Klingt kompliziert – ist es wahrscheinlich auch!
Für solch ein Vorhaben brauche man tiefgehendes Wissen über die verschiedenen Mechanismen dieser Spezies. Und das sei etwas, was gerade erst ans Licht kommt, sagt Emilio Mármol, führender Autor einer vor Kurzem veröffentlichten Studie.
Vielleicht wandeln dann ja in Zukunft auch wieder Mammuts zwischen uns…?
Quelle: Good News Network, Geo, oe24, USA TODAY