Elefantenspitzmaus, was ist das denn? Ein riesiges Rüsseltier und ein Mäuschen haben auf den ersten Blick eher nichts gemeinsam.
Doch das possierliche Tierchen gibt es wirklich. Nachdem es einst für ausgestorben galt, lebt es heute quicklebendig im „Chester Zoo“.
Mit ihrem unschlagbaren Charme ist diese männliche Elefantenspitzmaus einfach unwiderstehlich und etwas ganz Besonderes.
Eine verrückte Mischung
Kaum zu glauben, aber das winzige Tier ist ein entfernter Verwandter des Mammuts. Allerdings ist die unter die Afrotheria fallende Unterart zirka 8.000-mal kleiner als ihre stattlichen Ahnen.
Der Name ist doppelt irreführend, denn das den Sengis oder Rüsselspringern ähnelnde Tier ist weder ein Elefant noch eine Maus.
Seine verlängerten Hinterbeine erinnern an ein Känguru, sein langer Schwanz an eine Ratte und seine rüsselähnliche Nase an einen Dickhäuter.
Na, seid ihr verwirrt? Keine Sorge. Denn bei der hier vorgestellten Elefantenspitzmaus geht es um ein ganz spezielles Exemplar, das vom Zoopersonal den Beinamen „der Zuchthengst“ erhalten hat.
Dieser Name hat zum Glück nichts mit einem Pferd zu tun, sondern mit seinem – wie kann man es ausdrücken? – unbändigen Drang und Charisma.
Wie der Vater, so der Sohn?
Denn der kleine Mann hat es faustdick hinter den Ohren. Und die weiblichen Artgenossen verfallen ihm reihenweise.
Ist es sein tadelloses Fell? Seine Selbstsicherheit? Sein unverkennbarer Charme oder seine rekordverdächtigen Balztänze? Man kann nur spekulieren.
Jedenfalls begeistert seine unversiegbare Motivation die Weibchen wie die Zoowärter gleichermaßen.
Die hohe Nachkommenzahl (stolze 16 sind es zur Zeit), die „der Zuchthengst“ hervorbringt, ist für den Arterhalt nämlich unerlässlich.
Denn der ursprüngliche Lebensraum der Tiere, die afrikanischen Graslandschaften, schwindet zunehmend.
Nur eines kann das Verlangen des Tierchens bremsen: sein Alter. Doch sein Sohn scheint die besondere Begierde des Vaters nicht geerbt zu haben.
Ganz im Gegenteil. Die Paarungsversuche, die durch den Zoo angekurbelt werden, sind zum Scheitern verurteilt.
Da hilft nur eins: Der Hengst muss wieder an die Arbeit! Er bleibt seinem Beinamen tatsächlich treu und bezirzt im Handumdrehen ein Weibchen mit seinen imposanten Tänzen samt Fußgetrommel.
Nach vier Wochen ergibt das Werben um die Herzensdame ein positives Resultat. Ein weiterer Nachkomme ist auf dem Weg!
Quelle: SBLY Animal Channel, DerStandard