Es ist noch früh am Morgen, als sich einige Mitarbeiter im Mount Zero-Taravale Wildlife Sanctuary aufmachen, um einige Fallen zu überprüfen.
Diese Fallen werden in dem 590 Quadratkilometer großen Naturschutzgebiet aufgestellt, um Gesundheitschecks bei den tierischen Bewohnern durchzuführen.
Heute wartet in einer der Fallen eine tolle Überraschung.
Wer sitzt denn da drin?
Der Überraschungsgast ist ein Nördliches Bürstenrattenkänguru. Es ist noch nicht ganz ausgewachsen.
Behutsam nehmen die Menschen das kleine Tier aus der Falle und führen eine Untersuchung durch.
Wie sich herausstellt, befindet sich das jugendliche Beuteltier in einem guten Gesundheitszustand. Das ist eine erfreuliche Nachricht.
Was ist das für einer?
Das Nördliche Bürstenrattenkänguru (Bettongia tropica) gehört zur Familie der Rattenkängurus. Es sind nahe Verwandte der bekannteren Eigentlichen Kängurus.
Sie bewegen sich wie diese durch Hüpfen fort, unterscheiden sich als Allesfresser aber durch die Ernährung.
Auf den ersten Blick sehen Nördliche Bürstenrattenkängurus tatsächlich Ratten ähnlicher als Kängurus.
Sie sind aber mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 29,5 bis 43 Zentimetern und einem Gewicht von 0,9 bis 1,4 Kilogramm etwas größer als die meisten Ratten.
Warum ist die Nachricht wichtig?
Der wichtigste und traurigste Unterschied zwischen Rattenkängurus einerseits und Ratten andererseits ist ihre Anzahl.
Während die Gattung der Ratten auf der ganzen Welt zu finden ist und die Populationen sich in Milliarden messen lassen, sind Rattenkängurus vom Aussterben bedroht.
Das Nördliche Bürstenrattenkänguru ist mit gerade einmal zwei kleinen Populationen besonders stark gefährdet.
Erfolgreiche Ansiedlung
Im Mai 2023 beschloss die Organisation Australian Wildlife Conservancy deshalb gemeinsam mit anderen Tier- und Naturschutzgruppen einen Ansiedlungsversuch im Mount Zero-Taravale Wildlife Sanctuary.
49 Tiere wurden hierhergebracht. Die Anzahl genügt, um eine eigene Population aufzubauen. Sie ist aber gleichzeitig so klein, dass der Erfolg keineswegs gesichert ist.
Das ist der Grund, warum die Mitarbeiter im Naturschutzgebiet so froh sind, dass es dem untersuchten Nördlichen Bürstenrattenkänguru gesundheitlich gut geht.
Aus 19 mach 20
Wenn bei dem Ansiedlungsversuch weiterhin alles klappt, ist das Nördliche Bürstenrattenkänguru die zwanzigste bedrohte Tierart, die im Mount Zero-Taravale Wildlife Sanctuary erfolgreich Zuflucht gefunden hat.
Quelle: The Dodo