Cockerspaniel Chester hat eine interessante Karriere hinter sich. Er ist gewissermaßen vom Tellerwäscher zum Millionär aufgestiegen.
Ok, nicht ganz – dafür aber vom ausgesetzten Welpen zum Polizeihund.
Warum das so ist? Er wurde von der Polizei im südenglischen Surrey gefunden.
Und diese entdeckte dabei, dass Chester nicht nur ein ausgesprochenes Energiebündel war – sondern obendrein ein echtes Näschen für das Suchen, Erschnüffeln und Finden von Sachen hatte und hat.
Und so hat es ein Welpe, den man mit gerade einmal 4 Monaten einfach am Straßenrand in einem Käfig sich selbst überlassen hatte, geschafft, eines der wichtigsten Teammitglieder der englischen Polizei zu werden – und zwar als Spürhund mit abgeschlossener Ausbildung.
Der kleine Cockerspaniel Chester wurde ursprünglich von der RSPCA – das ist die britische Tierschutzorganisation – gerettet.
Und nicht nur Chester hatte das Glück, von ihr gefunden zu werden.
Denn in dem Käfig, der auf einem Grünstreifen stand, befanden sich noch sechs weitere kleine Fellnasen.
Dabei handelte es sich um vier weitere Baby-Cockerspaniel und zwei Terrier-Kreuzungen.
Zum möglichen Grund für das Aussetzen der kleinen Mäuse mutmaßte Clive Hopwood, Mitarbeiter der RSPCA, Folgendes:
Die kleinen Fellnasen hatten ihr „Niedlichkeits-Alter“ überschritten. Und waren damit für die „Züchter“ uninteressant, weil nicht mehr einfach verkäuflich, geworden.
Energiebündel auf vier Pfoten
Die RSPCA hat sich natürlich auf die Fahnen geschrieben, ausgesetzte Hunde schnell in ein Forever-Home zu vermitteln. Doch da hat Chester nicht ganz mitgespielt.
Denn er war einfach ein wenig zu energisch unterwegs. Und das ist für viele Menschen nun einmal zu anstrengend.
Doch Chester ist nicht nur ein canines Duracell-Häschen. Er zeigte auch ein wirklich feines Näschen dafür, Dinge zu erschnüffeln.
Das fiel unter anderem Sarah Piggott auf, die ebenfalls für die RSPCA arbeitet. Ihren Aussagen zufolge konnte:
a) kein Spaziergang mit noch so viel Beschäftigung den kleinen Racker ermüden und b) brachte er bei diesen immer wieder Tennisbälle von anderen Hunden mit.
Eine fast logische Schlussfolgerung also, dass Chester eine Karriere bei der britischen Polizei startete? So will es zumindest Tara Luxford gewusst habe, die Chesters Bruder Bertie zu sich nach Hause holte.
Ihr zufolge war Chester schon immer bestimmt gewesen, als Polizei-Spürhund zu arbeiten.
Warum sie das so sah? Offenbar hatte Chester keine Probleme damit, das neue Lieblingsspielzeug seines Bruders, das dieser verloren hatte, sofort und ohne Umwege wiederzufinden.
Chesters Ausbildung beginnt
Chester, der in der Nähe von Canterbury im englischen Kent gefunden worden war, begann seine Spürhund-Karriere dann bei der Polizei im benachbarten Surrey.
Seine Ausbildung fand dabei aber nicht nur bei der Polizei statt sondern auch bei einer speziellen Pflegefamilie.
Seine Begeisterung und sein Erfolg bei der Ausbildung macht noch heute Ms Piggott stolz, die ihn zu vermitteln versucht hat. Sie ist „begeistert“, dass ihre ehemalige Pflege-Fellnase nicht nur endlich ein neues Zuhause gefunden hat.
Sie freut sich auch enorm, dass der kleine Fratz sich so tapfer und gut durch seine Ausbildung gekämpft hat.
Chester feiert seinen Neustart
Chesters Ausbildung hat insgesamt 6 Wochen gedauert und fand in Form eines sogenannten Intensivtrainings statt.
Im Anschluss daran wurde PD Chester – Police Detective Chester, um genau zu sein, im Oktober zum Polizeispürhund mit Lizenz zum Erschnüffeln ernannt.
Und das Ganze mit einer feierlichen Zeremonie durch die Polizei von Surrey.
Der mittlerweile 1 Jahr alte Chester hat einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz.
Denn er kommt nicht nur in Surrey zum Einsatz, sondern auch in Sussex. Unterstützt wird er dabei immer von seiner Hundeführerin PC Kim Hackett.
Und so lautet eines der „Urteile“ über die Fähigkeiten von Chester:
Er hat sich prächtig entwickelt, entwickelt sich ständig weiter und hat sogar einen Kurs zur digitalen Erkennung mit fliegenden Fahnen bestanden.
Und hat damit sämtliche und hohen Anforderungen erfüllt, den sein Arbeitgeber an ihn gestellt hat.
Zusammen mit Kim wird er in den kommenden Jahren garantiert den ein oder anderen Kriminalfall aufspüren und lösen.