Das hat Martin Rütter über „Kampfhunde“ zu sagen – Wichtige Message

Pitbull Arten

Wir haben schon oft darüber geschrieben, dass manche Hunderassen in Deutschland auf einer Liste für sogenannte gefährliche Hunderassen stehen.

Diese Listen sind immer nur länderbezogen und nicht deutschlandweit gültig. Was in Bayern mit schiefem Lächeln angesehen wird, kann in Schleswig-Holstein ohne Probleme erlaubt sein.

Der angesehene Hundetrainer und Buchautor Martin Rütter hat seinem Ärger über diese Willkürlichkeit nun Luft gemacht. In einer TV-Show!


Wie war das noch mit der Sozialisierung?

Wer unsere Artikel aufmerksam verfolgt oder schon einmal ein Buch von Martin Rütter gelesen hat, der weiß, dass frühe Erziehung und Sozialisierung das A und O in einem Hundeleben sind.

Ganz ähnlich ist es auch bei unseren Kindern. Wenn wir sie nicht auf das Leben in der Umgebung und Gesellschaft vorbereiten, dann stehen sie am Rand!

Niemand sollte an diesem gesellschaftlich definierten und teilweise anerkannten Rand stehen, kein Mensch und auch kein Hund! Das macht Martin Rütter mit seiner Aussage klar wie Kloßbrühe!

Was wir nicht kennen, das kann uns Angst machen, unser Misstrauen wecken und für den ersten Moment Aggressionen aufkommen lassen.

Wenn unsere Hunde keine Chance haben, unsere Freunde, Bekannten und Familienangehörigen kennenzulernen, können sie diese auch nicht freudig schwanzwedelnd begrüßen.

Wird ein Welpe nicht in einer Hundeschule, Welpengruppe oder durch Spaziergänge auf das Aufeinandertreffen mit Artgenossen trainiert, wie soll er dann das richtige Benehmen lernen?


Gebote und Verbote vom Schreibtisch aus

American Stafforshire Terrier

Viele der sogenannten Kampfhunderassen sind äußerst liebevolle Familienhunde, wenn sie die Möglichkeit haben, sich in eine Familie zu integrieren, gemeinsam mit einer Familie aufzuwachsen.

Wenn ein als gefährlicher Hund eingestufter Welpe die ersten 15 Monate keine Chance hat, andere Welpen kennenzulernen, wie soll er sich danach dann anderen Hunden gegenüber nicht misstrauisch verhalten?“, fragt Martin Rütter.

Diese Frage ist durchaus zulässig, denn wie auch die Familie von Isika aus Bad Homburg, verstehen viele Besitzer von Kampfhunden die Aufregung nicht.

Sie hat zusätzlich zu ihrem Mann, ihrer 6-jährigen Tochter und ihrem neugeborenen Sohn einen American-Staffordshire-Terrier in die Familie geholt.

Als eingefleischter Hundefan und langjähriger Hundehalter, weiß sie, dass diese angeblichen Kampfhunde herausragende Familienhunde sind, wenn man sie denn lässt.

Warum also werden Besitzer von verschiedenen Hunderassen mit höheren Versicherungsbeiträgen und Steuersätzen bestraft, wenn sie ihre Hunde von anerkannten und seriösen Züchtern wie Linda und Stefan kaufen, welche diese verspielte, aber wachsame Hunderasse ebenfalls in ihr Herz geschlossen haben?


Der Hundeführerschein

Rottweiler Mischlinge Mix

In Deutschland musst du heute für viele Dinge Nachweise und Befähigungszeugnisse erbringen, um beispielsweise deinen Beruf auszuüben oder einem Hobby nachzugehen.

Vielleicht sollte es auch beim Hundebesitz um die Befähigung des Halters gehen, und weniger um mögliche aggressive Instinkte des Hundes.

Training, Ausbildung und sorgsame Erziehung sind ein guter Schlüssel. Wer aber kann dies schon als Befähigung nachweisen, wenn er sich gerade spontan in einen Welpen verliebt?

Wie viele Hunde landen Jahr für Jahr im Tierheim, weil sich der Halter überfordert fühlt und aus dem drolligen Welpen ein kleines Halb mit bis zu 70 cm Schulterhöhe wurde?

Wird dies nun auch dem Hund, seiner Herkunft, der Rasse als Schuld angelastet? Liegt es nicht viel eher daran, dass Menschen sich zu einem spontanen Entschluss bringen lassen und hinterher erst feststellen, dass sie der Aufgaben nicht gewachsen sind?


Sozialisierung ist die Antwort

Geben wir den Hunden eine Chance, denn Isika und ihre kleine Familie samt sogenanntem Kampfhund sind der beste Beweis, dass auch diese Hunderassen perfekt integriert werden können.

Frühzeitige Erziehung und Sozialisierung sind der Schlüssel für einen freundlichen und offenen Hund, der nicht nach dem Hosenboden des Briefträgers schnappt!

Martin Rütters Bücher und Fernsehbeiträge, wie auch unsere Artikel geben erste Tipps und Hinweise!

Meine 3 Must-Haves Für Jeden Hundefreund​

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14 Kommentare zu „Das hat Martin Rütter über „Kampfhunde“ zu sagen – Wichtige Message“

  1. Der liebe Rüttgers hat soooo Recht, mit dem was er sagt. Ich bin selbst seit über zehn Jahren Hundetrainer.
    In meiner Tätigkeit hatte ich auch viele Jahre Tagesgäste, teilweise 10 bis 14 Tiere unterschiedliche Rassen, kastriert oder auch nicht, jung oder alt, unterschiedliche Geschlechter, läufige Hündinnen … alle zusammen im Rudel gehalten! Kein sogenannter Kampfhund Kat. 1 – 3 ist quer geschossen. Alle Tiere waren klar zu führen und sozialisiert. Hier wird von der Öffentlichkeit mit zweierlei Maß gemessen … Vielleicht aus Angst oder Unwissenheit heraus. Das A und O ist und bleibt die Sozialisierung bis zur 16 Woche, und danach der richtige Umgang mit Unterstützung eines Trainer/in.
    Manchen Menschen würde ich keinen Hund zutrauen, egal welche Rasse, da diese ihr kleines Ego nur aufpolieren wollen.

  2. Ich habe einer Amerikan Bully gekauft. Leider sitzt er seit 4 Monaten im Tierheim. Der Gutachter hat Ihn wegen aussehen als Pitbull eingestuft. Weil er Merle Farbe hat. Also Kategorie 1. Der ist jetzt 7 Monate alt. Mein Pech ist das ich in Bayern wohne. Werde den Hund nicht mehr zurückbekommen. Für meine Kinder war das ein Trauma!

  3. Wir sind selbst Halter eines Pitbull Mix Rüden. Pacco ist mit ca 13 Wochen aus dem TS zu uns gekommen. Er ist verschmust und überhaupt nicht aggressiv oder dergleichen.
    Wir gehen regelmäßig zum Hundesport,demnächst steht die Begleithunde Prüfung an.
    Pacco ist mein 3. „sogenannter Listenhund “ die ersten zwei hatte ich vor Einführung der Rasseliste, bei liebevoller und konsequenter Erziehung sind sie die besten Familien Hunde überhaupt.
    Jeder Hund sollte gefördert und gefordert werden damit das Zusammenleben mit uns Menschen funktioniert.

  4. Halte nichts gutes für Kampfhunde & richtig schön 🙂 um den Bogen marschieren 😪 😥 – werde auch für die anderen sagen um den Bogen marschieren 😪.

    1. Ich habe einen fast 2 Jahre alten American Staffort. Er ist so liebevoll, verkuschelt und verschmust. Selbst wenn es einem nicht so gut geht, tröstet er einen. Er geht sehr liebevoll mit Kindern, Menschen und anderen Hunden um. Diese Rasse hat eine sehr hohe toleranzgrenze und er hat nie etwas gemacht, wobei andere nicht Listenhunde schon aggressiver wurden. So oft habe ich gemerkt, das andere Hundehalter ihren Hund nicht mit meinen Spielen lassen wollen. Verstehe einfach diese negative Präsenz nicht. Ein Freund von mir, der sagte anfangs, deinen Hund fasse ich nicht an, weil er zuviel Respekt und Angst hatte, heute lieben die beiden sich. Ich hoffe für viele, sie würden einen Schritt auf diese Hunde zugehen, als einen Schritt zurück. Werde immer wieder einen Listebhund eine Chance geben.

  5. Mein Sohn hatte einen American Stavord so ein verkuschelten Hund habe ich vorher noch nicht gesehen!
    Von wegen Kampfhund selbst den Wesenstest hat er mit Bravour bestanden und wurde sofort vom Maulkorb und der Leine befreit! Er hat bis zu seinem Tod mit 11Jahren nicht einmal geschnappt oder gebissen!
    Manche Menschen dürften keine Hunde halten dann gäbe es auch keine gefährlichen Hunde!

  6. Ich halte seit mehr als 10 Jahren sog. Kampfhunde und das einzige Problem, das ich je hatte, ist die überschwengliche Liebe dieser Tiere. Da bei mir Hunde grundsätzlich im Rudel gehalten werden, habe ich immer mehrer, hole diese ausschließlich aus Tierheime und vergesellschafte sie entsprechend auch mit anderen Rassen, Rüden, Weibchen, kastriert, unkastriert, in diversen Altersklassen…. Zudem haben wir auch ein Rudel Katzen, welche innig geliebt und zärtlich beschützt werden. In über 40 Jahren – mit welchem Vertreter der sog. Kampfhunde auch immer – gab es nie auch nur das kleinste Problem. Das einzige Problem in dieser Hinsicht sind diejenigen, die sich mit abstrusen Begründungen die Taschen über astronomische Steuern füllen und die, die nicht gewillt sind, gesunden Menschenverstand walten zu lassen und endlich zu sehen, was doch ganz offensichtlich ist:in der Bissstatistik stehen die „Familienhunde“ ganz oben, was allerdings bewusst nie erwähnt wird, es ist ja auch viel medienwirksam, wochenlang breit zu treten, wenn ein gequälter „Kampfhund“ verzweifelt versucht, seinem Leid ein Ende zu machen. Warum müssen Tiere für das selbstdarstellerische Fehlverhalten ihrer Besitzer sogar mit dem Leben zahlen, während diese dann mit dem nächsten armen Hund genauso weitermachen??? Die Kampfhundverordnung ist nur zu einem einzigen Zweck gut: den Behörden einmal mehr kräftig die Taschen zu füllen, damit man dann den warmen Regen in vollen Zügen genießen kann. Könnte man die Verfechter dieser Praxis am eigenen Leib spüren lassen, was diesen tollen Tieren angetan wird, wäre dieses Vorgehen ganz schnell Geschichte. Leider kann man niemanden zu Einsicht und Vernunft zwingen – wäre ja auch zu schön…

  7. Angelika Ruiz Guerron

    Ich bin Deutsche und lebe seit vielen Jahren in Ekuador. Das Elend der Strassenhunde ist unbeschreiblich,was mich dazu bewegt hat, einige in meine Familie aufzunehmen. (18 an der Zahl). Es sind Mischlinge, reinrassige Tiere und ein Pitbull. Letzterer ist ein sehr liebevoller Hund, absolut nicht agressiv, auch im Umgang mit den anderen Hunden nicht. Das einzig „Unangenehme“ ist seine Baerenstaerke und Beisskraft, die er beim Spiel nicht gut kontrollieren kann. Wer das als Boesartigkeit aus legt, tut mir leid. A

  8. Seit sieben Jahren begleitet uns unsere 8jährige Staffordhündin auf Schritt und Tritt. Es war die beste Entscheidung unseres Lebens diese Hündin bei uns aufzunehmen. Wir würden es jederzeit wieder tun. Und sollte unsere Jackrussel Hündin mal wieder in einem gut riechenden Gestrüpp verschwunden sein, findet sie ihr Bodyguard immer wieder!

    1. Ich bin 60 Jahre alt und habe davon auch noch 15 Jahre im Kindergarten gearbeitet. Meine Erfahrungen mit Hunden und ihren Besitzern… 99 Prozent aller Hundehalter haben keine Ahnung von Hunden, schon gleich gar nicht vom eigenen. Sind völlig Empathielos gegenüber ihren Mitmenschen, besonders bei Kindern. Ohne Hundeführerschein bekäme bei mir niemand einen Hund!

    2. Ich hatte immer schon mit „Kampfhunden“durch Freunde zutun und jetzt haben wir zwei Bulldoggen in der Familie! Die beiden sind absolut loyal und für jede Kraulerei zuhaben! Die beiden haben keinerlei Aggressivität ,wenn man von Gebelle am Zaun absieht! Es kommt IMMER auf die Erziehung an und die beiden lieben Kinder

  9. Ich selbst habe eine Rottweilerhündin, die aus einer Zucht kommt, wo der Züchter Rottis als Kampfhunde ausgebildet hat. Jenna ist dann in einer Pflegestelle mit anderen Hunden gewesen. Ich habe sie mit ca. 5 Monaten bekommen. Es war sehr viel Arbeit ,24 Std. am Tag, die sich richtig gelohnt hat. Jenna geht mit mir ins Büro, sie ist voll integriert. Sie ist der beste Familienfreund und liebt auch unsere 3 Katzen. Sind Tiere in Not bringt sie mir z. B. einen aus dem Nest gefallenen Vogel und legt ihn mir ganz vorsichtig in die Hand. Ich hoffe inständig dass sich bald was gegen diese Diskriminierung bei verschiedenen Hunderassen tut.

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