Unglaublich, was alles möglich wird, wenn Menschen zusammenhalten! Vor allem, wenn es um die Rettung von hilflosen Tieren geht.
Ein absolutes Musterbeispiel an Zusammenarbeit und Mitgefühl fand in der Nähe von Stroudsburg in Pennsylvania in den USA statt.
Zwei Ausbrecher fallen rein
Im Februar 2019 waren die Clydesdale-Pferde Wilhelm und Gunther von ihrem Hof ausgebüxt.
Auf ihrer heimlichen Erkundungstour betraten sie den See in der Nähe. Doch das Eis war nicht überall tragfähig.
So geschah das Unvermeidliche – die beiden Tiere brachen inmitten des Sees ein und konnten sich nicht mehr allein aus dieser Notlage befreien.
Ein Glück für die beiden, dass aufmerksame Nachbarn sie entdeckten und umgehend eine Rettungskette ausgerufen wurde.
Hier wurden gemeinsame Kräfte freigesetzt
Das Ereignis sprach sich herum. Die örtliche Feuerwehr wurde alarmiert und rückte sofort aus.
Sogar die Nachbarn brachten alles Mögliche für die Rettung der Tiere: trockene Tücher, Heizdecken und sogar ein Boot.
Doch der Einsatz gestaltete sich schwieriger als gedacht. Die Feuerwehr hatte keine Möglichkeit, die Tiere herauszuheben und mit einem Boot von der Gefahrenstelle wegzuziehen.
Chief Leon Clapper von der Blue Ridge Hook & Ladder Fire Company und sein Team gaben nicht auf. Inzwischen waren auch andere Feuerwehren vor Ort eingetroffen, um die Kollegen tatkräftig zu unterstützen.
Blue Ridge Hook and Ladder, Stroud Township Fire Company, Shawnee Fire Company, Wind Gap Fire Company, Northeast Search and Rescue, Portland PA Fire Company – alle versuchten gemeinsam ihr Möglichstes.
Zudem waren Tierärzte aus Cross River und freiwillige Helfer aus dem Ort dazugekommen.
Es war ein regelrechtes Aufgebot an Rettern! Doch je länger die Pferde dem eisigen Wasser ausgesetzt waren, desto lebensbedrohlicher wurde die Situation für sie.
Endlich gelang der Durchbruch. Die Feuerwehr sägte mit Kettensägen eine Schneise in das Eis, durch die die Pferde zum rettenden Ufer geführt werden konnten.
Eine Nachbarin erinnert sich, dass die Tiere am ganzen Leib wie Espenlaub zitterten.
Ihre Gliedmaßen waren so steifgefroren, dass die Tierärzte die Gelenke vorsichtig bewegen mussten, bis diese wieder “gängig” wurden.
Die Nachbarin und Augenzeugin Arlene Reading gab an, dass so etwas in 54 Jahren noch nie passiert sei.
Ein gemütliches Zuhause
Nachdem die beiden Pferde das Gröbste überstanden hatten, brachte man sie zurück zur Quiet Valley Farm.
Dort war man überglücklich, die beiden Ausreißer wieder wohlbehalten zu Hause zu haben.
Deborah DiPasquale dankt der gesamten Stadt für diesen fantastischen Einsatz, der ihren Tieren das Leben gerettet hat. Mit so viel Solidarität und Engagement wegen zwei Pferden hätte sie nie gerechnet.
Offenbar haben Wilhelm und Gunther ihr Abenteuer gut überstanden. Mit viel Appetit futtern sie sich wieder auf die Beine und mit Unterstützung der Tierärzte werden sie sich vollständig erholen.
Vorerst stehen die beiden Ausbruchskünstler unter strengem Hausarrest und intensiver Beobachtung.
Zudem verschärfte der Hof inzwischen seine Sicherungsmaßnahmen, damit sich solch ein Unglück nie mehr wiederholen kann.