Hunderte von Profi- und Amateurläufern nehmen an einem Sonntag am Chicago Marathon teil. Unter ihnen ist die erfahrene und ambitionierte Läuferin Sarah Bohan.
Sie läuft diesen Marathon nicht nur für ihren persönlichen Erfolg, sondern auch, um Spenden für die Tierschutzorganisation PAWS Chicago zu sammeln.
Doch für die tierliebe Frau nimmt der Marathon eine Wendung, die sie ganz sicher nicht erwartet hat.
Auf der Zielgeraden
42,195 Kilometer ist die Marathonstrecke lang. Was vielen Menschen unmöglich erscheint, ist für die sportliche Sarah fast eine Leichtigkeit.
An diesem Tag ist sie sogar auf dem Weg, ihre persönliche Rekordzeit zu laufen. Fast hat sie es schon geschafft, sie ist bereits kurz vor der Zielgeraden.
Doch obwohl sie auf das Laufen konzentriert ist, behält sie ihre gewohnte Achtsamkeit. So kommt es, dass sie aus dem Augenwinkel ein kleines pelziges Wesen bemerkt.
Sie läuft nahe des linken Bürgersteigs und durchquert gerade einen kleinen Tunnel, da sieht sie es: ein winziges Kätzchen, das ganz allein am Boden kauert.
Tierliebe siegt über Ehrgeiz
Was Sarah nun macht, ist absolut beispielhaft.
Sie denkt nicht mehr daran, ihre Bestzeit zu laufen oder überhaupt das Ziel zu erreichen. Stattdessen denkt sie nur noch an das kleine Katzenbaby.
Sie hört auf zu laufen und geht vorsichtig zu dem Kätzchen. Das Kleine scheint ihr zu vertrauen, es lässt sich widerspruchslos auf den Arm nehmen.
Was nun folgt, ist ein Anblick, den wohl noch niemand gesehen hat.
Sarah setzt ihren Weg in Richtung Ziel fort, aber sie läuft nicht, sondern sie geht ganz langsam, um die kleine Katze nicht zu beunruhigen.
Sie hat es nicht mehr eilig, das Marathon-Ziel zu erreichen. Ihr einziges Ziel ist, das Katzenbaby zu retten.
Noch eine unerwartete Wendung
Es kommt noch besser, denn die Überraschungen reißen an diesem Sonntag nicht ab.
Natürlich werden die Zuschauer entlang der Strecke auf die gehende Marathonläuferin mit dem Kätzchen auf dem Arm aufmerksam.
Und plötzlich ruft eine Frau aus der Menge, dass sie die kleine Katze adoptieren will. Sie hat schon Katzen und kann die Kleine in ihre Familie aufnehmen.
Sarah hält wieder an und geht zu der Frau. So schnell ein Zuhause für das Streunerkätzchen zu finden, wäre zu schön, um wahr zu sein.
Doch es ist wahr. Nach einem kurzen Gespräch ist Sarah sich sicher, dass diese Frau die richtige Adoptivmama für das Findelkätzchen ist.
So wechselt die kleine Katze also von einem Arm auf den anderen und die Frau nimmt ihre neue Mitbewohnerin liebevoll in Empfang.
Ganz überraschend kann Sarah nun doch noch den Marathon zu Ende laufen. Mit der Rekordzeit wird es jetzt zwar nichts mehr, aber das ist ihr egal.
Sie hat die Welt an diesem Tag weit mehr verändert als durch einen schnellen Marathonlauf.
Vor allem für das Katzenbaby, aber auch für uns alle, denn sie hat gezeigt, dass die Rettung eines Tieres wichtiger ist als der persönliche Erfolg.
Quelle: The Dodo