Danielle Van Bakel wohnt in einem ruhigen Vorort einer Stadt im Süden Australiens. Das Einzige, was die Idylle dort beeinträchtigt, ist ein hoher Strommast.
Das Ungetüm ragt über 30 Meter in die Höhe und ist von Danielles Garten aus bestens zu sehen. Sie nimmt es aber gelassen und hat sich an den unschönen Anblick gewöhnt.
Sehr ungewöhnlich ist allerdings, was sie eines Tages an dem Mast erblickt.
“Es war verrückt, ihn dort oben zu sehen”
Hoch oben an dem riesigen Mast hängt etwas. Danielle erkennt aus der Entfernung erst nur undeutlich die grauen Umrisse von etwas Rundlichem.
Da dort oben noch nie etwas hing, will Danielle wissen, was es ist. Sie geht nah an den Strommast heran und schaut von unten hoch – und stellt fest, dass das “Etwas” ein Wesen mit Beinen und einem langen Schwanz ist.
Es ist ein Opossum. Diese Tiere sind in Australien häufig in den Städten anzutreffen und auch dafür bekannt, dass sie gern mal irgendwo rauf- oder rüberklettern.
Ein Opossum in luftiger Höhe an einem Strommast ist wohl aber mehr als selten.
“Es war verrückt, ihn dort oben zu sehen”,
erinnert sich Danielle an diesen Moment.
Zuerst glaubt sie, dass der possierliche Kerl sich nur einen ungewöhnlichen – wenn auch gefährlichen – Ort zum Chillen ausgesucht hat. Es sieht aus, als würde er da ganz entspannt sitzen.
Auf den zweiten Blick erkennt Danielle jedoch, dass etwas nicht stimmt. Der lange Schwanz des Tieres scheint sich in dem Mast verfangen zu haben und festzuhängen.
Schnelle Hilfe muss her
Das Opossum hat keine Chance, sich selbst zu befreien. Es sitzt dort also nicht aus Spaß, sondern klammert sich an sein Leben, das ohne Essen und Trinken bald vorbei sein wird.
Danielle will das Opossum retten, selbst kann sie aber nichts tun. So bleibt es ihr nur, Tierretter zu Hilfe zu rufen.
Nach langem Telefonieren erreicht sie endlich eine Organisation, die Southern Koala and Echidna Rescue (SKER).
Ein Mitarbeiter macht sich sofort auf den Weg und schafft es tatsächlich, das Opossum behutsam zu befreien und sicher auf den Boden zurückzubringen.
Danielle fällt ein Stein vom Herzen.
Das Opossum muss erstmal in die Auffangstation mitkommen, um untersucht zu werden. Zum Glück stellt sich heraus, dass es gesund ist und sogar sein Schwanz wie durch ein Wunder heilgeblieben ist.
Eine Weile bleibt es trotzdem noch in der Obhut der Tierretter, denn es ist von seinem Abenteuer geschwächt. Wenn es sich erholt hat, darf es in die Natur zurückkehren und wird hoffentlich Strommasten meiden.
Sein Leben verdankt das Opossum vor allem der aufmerksamen Danielle, wie SKER auf Facebook schreibt:
“Er hat großes Glück gehabt, dass du ihn entdeckt hast!”
Quelle: The Dodo