Es ist ein ganz normaler Tag in der Vorstadt von Wodonga in Australien. Eine Frau spaziert durch die Nachbarschaft, schaut hier und dort, ganz gemütlich.
Doch plötzlich hält sie abrupt an. Sie hat eine Gestalt im Carport eines Nachbarn entdeckt und merkt sofort, dass es jemand ist, der ihre Hilfe braucht.
Ein zusammengekauertes Häufchen Elend
Bei näherem Hinsehen stellt die Frau fest, dass es ein Känguru ist.
Diese tierischen Einwohner Australiens sieht man in der Gegend nicht selten, denn sie wohnen auf dem nahegelegenen Huon Hill.
Die Menschen von Wodonga leben in friedlicher Koexistenz mit den hopsenden Beuteltieren wie auch dem Rest der Natur.
So weit könnte man denken, es sei ganz normal, dass die Kängurus sich mal in den Garagen und Gärten der Stadtbewohner umsehen.
Doch Besuche der Tiere bei den Menschen sind selten und dieses Känguru hat ganz gewiss gerade keinen Spaß.
Es hockt ganz zusammengekauert, allein und traurig in einer Ecke des Carports und wirkt vollkommen hilflos.
Wunde Füße
Die Frau ruft sofort die Tierrettungsorganisation Wildlife Victoria an, die ihr schnellstmöglich ein paar Mitarbeiter des Kangaloola Wildlife Shelter schickt.
Als sie eintreffen, ist das Känguru immer noch am selben Ort und genauso unglücklich.
Es macht zwar keine großen Anstalten, sich der Rettung zu widersetzen, trotzdem betäuben die Helfer das Tier zum Transport.
Zum Glück hat der junge Känguru-Mann keine schlimmen Verletzungen und wirkt insgesamt fit.
Er hat aber fiese Schürfwunden an den Füßen, weil er über den rauen Asphalt gelaufen ist.
Zurück in die Natur
In der Auffangstation desinfizieren und bandagieren die Retter die armen kaputten Känguru-Füße.
Bis das Beuteltier sich erholt hat, bleibt es im Shelter. Es hat eine natürliche Scheu vor Menschen, und darüber sind die Mitarbeiter sehr erleichtert.
Das bedeutet nämlich, dass es problemlos direkt in der Natur wieder ausgewildert werden kann.
So geschieht es wenig später. Das Känguru wird ins Hidden Valley gebracht, ein Tal, das ganz in der Nähe des Huon Hill liegt. Dort vermuten die Helfer die Familie des Beuteltiers.
Kaum ist er frei, hüpft der junge Känguru-Mann auch schon freudig davon, froh über seine verheilten Füße und das Ende seines Stadt-Abenteuers.
Hoffentlich erzählt das Känguru all seinen Freunden, dass man in der Stadt wunde Füße bekommt und lieber zu Hause in der Natur bleiben sollte.
Quelle: The Dodo