Eines Tages im zeitigen Frühjahr geht Linda in ihren Garten. Sie möchte ein von Hohlsteinen eingefasstes Beet erhöhen.
Gedankenlos greift sie in einen der Hohlsteine und schreit auf vor Schreck. Sie hat gerade ein Etwas berührt. Es ist kalt, es ist schleimig und es ist lebendig.
Krötenschlaf
Natürlich ist Lindas Schreck nachvollziehbar. Wem würde es in einer vergleichbaren Situation wohl anders ergehen?
Das kalte, schleimige und lebendige Etwas erweist sich aber schnell als ein sehr harmloses Tier. Es ist eine Kröte, die das geschützte Innere des Hohlsteins für ihren Winterschlaf nutzt.
Zum Erwachen ist es, jahreszeitlich gesprochen, eigentlich noch ein wenig früh für die Kröte. Glücklicherweise weiß Linda das und verhält sich genau richtig.
Krötentransport
Sie hebt den Hohlstein hoch und nimmt die Kröte mitsamt Erde auf eine Schaufel.
Dann bringt sie das schläfrige Tier an einen ungestörten Ort, an dem es in Ruhe weiter dösen kann.
„Die nächsten zwei Tage saß sie im Blumenbeet und war dann weg“,
berichtet Linda.
Die nächste Generation
Linda sieht nicht selbst, wie die Kröte ihr vorläufiges Bett im Blumenbeet verlässt.
Es gibt aber starke Hinweise darauf, dass die Kröte selbst davongekrabbelt ist und nicht etwa von einem anderen Tier gefressen wurde.
„Später lagen da jede Menge Eier im Teich“,
zitiert The Dodo die erfahrene Hobbygärtnerin.
Seither ist an Kröten in Lindas Garten kein Mangel und sie ist froh, dass die Amphibien da sind. Dazu hat sie auch allen Grund.
Kröten fressen Schädlinge und machen so Insektizide überflüssig. Sie können sogar zur Bestäubung von Blumen beitragen. Eines kann man Linda allerdings nicht verdenken:
Wenn sie das nächste Mal nach einem Hohlstein greift, wird sie von nun an immer ganz genau hineinschauen. Ein tüchtiger Krötenschreck reicht.