Eine Frau in Australien geht an einem Bach entlang. Das Ufer ist von Bäumen gesäumt und aus einem dieser Bäume hört sie plötzlich ein Geräusch.
Es klingt ganz kläglich und verzweifelt, wie fiepsende Klagelaute. Zuerst erkennt sie nur einen schwarzen Fleck, aber dann wird ihr klar, wen sie sieht.
Von aller Welt verlassen
Da oben klammert sich ein kleiner Flughund an einen Ast und weint.
Die Flughunde gehören gemeinsam mit den Fledermäusen zu den Fledertieren, bilden aber eine eigene artenreiche Familie.
Das kleine Flughund-Mädchen auf dem Baum ist ganz alleine und das ist nicht richtig. Sie sollte in ihrer Kolonie sein.
Stattdessen hängt sie dort und ist von aller Welt verlassen. Zum Glück ändert sich das jetzt ganz schnell.
Ein kleines Mädchen und ein weiches Tuch
Umgehend ruft die Frau bei Townsville Bat Rescue an. Die Präsidentin C. J. Murphy kommt persönlich zur Rettung des hilflosen Wesens vorbei.
Wie bekommt man nun das verängstigte Baby aus dem Baum? Frau Murphy weiß genau, was zu tun ist.
Sie hat eine ausziehbare Stange dabei und an deren oberem Ende ist ein weiches Tuch befestigt.
Sobald das Tuch in Reichweite ist, hält sich die Kleine daran fest und gelangt dann sicher auf den Boden.
Durstig, aber ansonsten gesund
Nun nimmt Frau Murphy das Flughund-Mädchen mit auf das Gelände der Townsville Bat Rescue. Die Kleine bekommt den Namen Peggy, und Peggy ist vor allem sehr durstig.
Dieses Problem wird mit reichlich Flüssigkeit rasch behoben. Ansonsten ist Peggy bei erstaunlich guter Gesundheit.
Sie muss jetzt vor allem tun, was alle kleinen Kinder tun müssen: wachsen. Dafür hat sie in einer gut geschützten Umgebung nun alle Zeit, die sie braucht.
Der Weg zurück in die Freiheit
Peggy kommt nicht sofort in das Gehege ihrer Artgenossen, die auf die baldige Rückkehr in die Natur vorbereitet werden. Sie ist noch zu klein.
Der Umzug ist für Februar geplant. Im März oder April wird sie dann groß und kräftig genug für die Freiheit sein. Wir wünschen dir alle viel Glück, Peggy!
Quelle: The Dodo