Black Beauty… Wer erinnert sich nicht an den stolzen, schwarzen Hengst aus der Feder der Engländerin Anna Sewell?
Frei, wild, ungezähmt, wunderschön und mutig – das sind die Attribute, aus denen die besten Geschichten gemacht sind.
Und zu diesen Geschichten gehört nicht nur das Leben von Black Beauty, dem pechschwarzen Mustang, sondern auch die von Goliath und seiner Herzensdame Red Lady.
Frei, aber verantwortungsbewusst
Vor allem der Mustang hat seit seiner Einführung nach Amerika ab dem 16. Jahrhundert einen beinahe mystischen Charakter angenommen und gilt als der Inbegriff von Freiheit und Unabhängigkeit.
Trotzdem sind die Tiere aber keine Einzelgänger, sondern vielmehr Herdentiere und sehr familienbewusst.
Ein Mustang-Hengst riskiert für den Schutz seiner Fohlen oder Stute nicht selten sein Leben. Goliath aus Salt Wells Creek, Wyoming, ist einer dieser Hengste.
Im Alter von 25 Jahren hat Goliath schon vielen Stuten wunderschöne Fohlen geschenkt. Doch eine Pferdedame hat einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen.
Red Lady ist die Liebe seines Lebens. Doch ihr ewiges Band wird eines Tages gehörig auf die Probe gestellt.
Trennung auf Zeit
“The Bureau of Land Management” (BLM), das seit 1971 für die Überwachung des Pferdebestands verantwortlich ist, will das Gebiet für die Viehzucht bereitstellen und muss fast 2.000 wilde Pferde zusammentreiben.
Mit Helikoptern machen sie Jagd auf die Tiere, die oft kilometerweit getrieben werden und sich dabei verletzen oder sogar sterben.
Am Ziel in die Falle gegangen, steht ihnen ein trauriges Leben in Gefangenschaft bevor.
Familien werden auseinandergerissen. Viele Tiere sehen ihre Liebsten zum letzten Mal. Auch Goliath landet, gebrandmarkt und kastriert, hinter Gitterstäben.
Zum Glück wird Skydog Sanctuary auf das Schicksal des bereits medial bekannten Hengstes aufmerksam und setzt alles daran, ihn mit seiner Lady wiederzuvereinen.
Und das Wunder geschieht: Red Lady, die bereits bei einer Frau in Colorado Rettung gefunden hat, wird zum Skydog Sanctuary in Oregon transportiert.
Ebenso Goliath. Das Wiedersehen der Pferde ist beinahe magisch. Der wohl rührendste Moment ist wohl, als Goliath den trächtigen Bauch seiner Liebsten beschnuppert.
Ihr letztes Fohlen wurde gezeugt, als das Paar noch unbesorgt über die Prärie preschte.
Einen Monat später kommt der Nachwuchs zur Welt, ganz Symbol der Wildheit und der Liebe, die, zumindest dieses Mal, über Zwiespalt und Trennung gesiegt hat.
Quelle: SBLY Animal Channel, ehorses