Obstnetze sind im Grunde eine gute Sache. Sie schützen Obst vor Vögeln und Insekten. Das setzt aber voraus, dass die Netze gewisse Standards erfüllen.
Ist das nicht der Fall oder werden sie falsch angebracht, können sie zur tödlichen Falle zum Beispiel für Fledermäuse werden.
Flughund Jonah ist in ein solches Netz geraten und kämpft um sein Leben, als er gerade noch rechtzeitig entdeckt wird.
Die Rettung naht
Sean Vintin von Wildlife Victoria macht sich mit seiner Rettungsausrüstung sofort auf den Weg zu dem verunglückten Flughund.
Der kleine Kerl ist völlig durchnässt und rührt sich kaum noch. Es gelingt Vintin, den geschwächten Graukopf-Flughund aus dem Netz zu schneiden.
Er wickelt das Tier in eine spezielle Fledermaus-Decke, die die Flügel der Mutter nachahmt und ihm so die nötige Sicherheit vermittelt.
Dann macht er sich daran, das illegale Obstnetz vollständig zu entfernen.
Eine Gefahr für das gesamte Ökosystem
Die Tierretter von Wildlife Victoria weisen immer wieder darauf hin, welche Bedeutung Graukopf-Flughunde für das australische Ökosystem haben.
Die illegal aufgehängten Obstnetze stellen eine große Gefahr für diese Tiere dar, die auf der Suche nach Nahrung immer wieder in solche Netze geraten.
“Wir müssen Wege finden, mit dieser unglaublich wichtigen heimischen Art zusammenzuleben, bevor es zu spät ist”,
warnt Vintin und hofft, dass Jonahs Geschichte dazu beiträgt, die Gefahren illegaler Obstnetze für Fledermäuse bekannter zu machen.
“Wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, hätten Fledermäuse wie Jonah weniger zu befürchten.”
Bei Experten gut aufgehoben
Klein-Jonah erholt sich inzwischen in einem Heim für verwaiste Fledermäuse. Nach dem Frühstück um 6 Uhr morgens macht er es sich gerne auf Vintins Schulter gemütlich.
Manchmal verbringt er auch Zeit mit den anderen Fledermäusen im Heim, spielt mit und lernt von ihnen.
Ende gut, alles gut – möchte man meinen. Vorausgesetzt, Jonahs Geschichte trägt tatsächlich dazu bei, dass künftig keine illegalen Obstnetze mehr aufgehängt werden.
Quelle: The Dodo