Die grünen Felder von Hokkaido, der nördlichsten Insel Japans, werden Schauplatz eines faszinierenden Spektakels.
Die weitläufigen Felder locken viele unterschiedliche Arten von Tieren an. Und ihre Begegnungen sorgen nicht selten für Aufsehen.
Das Aufeinandertreffen der Sikahirsche und einer Familie Rotkronenkraniche liefert eine wunderbare Lektion in Zusammenleben, Robustheit und Anpassungsfähigkeit.
Das letzte Kranichparadies
Diese Kranichart, auch Mandschurenkranich genannt, gilt in Japan fast als heilig. Naja, zumindest gilt er als besonderes Symbol der Kultur des Landes und ziert nebenbei auch noch das Logo der internationalen Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL).
Trotz seiner Bedeutung für das Land ist sein Überleben aber stark bedroht. Nur noch zirka 2.750 Exemplare leben in freier Wildbahn – und davon gerade mal 100 in Japan selbst.
Die Insel Hokkaido ist dabei ein sehr beliebter Lebensraum für die immer seltener werdenden Vögel, die einst die Sümpfe bevölkerten.
Die saftigen Wiesen, eigentlich für die Rinderherden angelegt, ziehen mit ihren Bewässerungsgräben unzählige Kraniche an, die in dem Feuchtgebiet ein Festessen vermuten.
Und sie werden für ihren Scharfsinn belohnt! Zusammen mit der noch anhaltenden Sommerwärme bietet das Grasland ideale Bedingungen für die Aufzucht des Kranichnachwuchses.
Ewige Beschützer
Das Sammelsurium an Nahrungsangebot ist üppig und die Kranicheltern sind emsig dabei, ihren schon anmutig durchs Nass stolzierenden Küken einen Schmaus zuzubereiten.
Diese Tätigkeit erfordert all ihre Aufmerksamkeit. Elternsein ist wirklich ein Vollzeitjob!
Doch auf der Suche nach dem nächsten Appetithappen hat ein Kranich eine unerwartete Begegnung, die ihn von seinem eigentlichen Vorhaben ablenkt.
Denn die Wiesen von Hokkaido dienen nicht nur Rindern und Kranichen als Futterquelle, sondern auch den Sikahirschen, die sich dieses Buffet nicht entgehen lassen wollen.
Ihr Schatten fällt auf den flauschigen, noch verwundbaren, Kranichnachwuchs. Doch Mama und Papa sind nicht weit.
Und anstatt mit Panik oder einer direkten Attacke zu reagieren, geleiten die Eltern ihre Brut taktvoll aber sicher aus der Gefahrenzone.
Die Kraft dieser Tiere liegt wahrlich in ihrer unerschütterlichen Ruhe und dem Wissen um ihre Position.
Ein kurzes, effektives Nicken in Richtung der Hirsche mit ihrem harten Schnabel ist Zeichen genug, um eine klare Message zu senden:
„Das hier ist meine Familie – bis hierher und nicht weiter!“
Eine elegantere und entspanntere Lösung hätte es für diese Situation wohl kaum geben können!
Quelle: SBLY Animal Channel, Japan Travel