An einem schönen Sommertag unternimmt eine Familie zusammen mit ihrem Hund eine Wanderung in den Rocky Mountains im US-Bundesstaat Colorado.
Sie wandern gerade auf dem Torreys Peak, der mit 4349 Metern Höhe einer der höchsten Berge des berühmten Gebirges ist, als plötzlich ein schrecklicher Unfall passiert.
Abgerutscht und verschwunden
Zola, wie die Hündin heißt, verliert auf einmal den Halt und rutscht vom Berg ab. Sie ist nicht angeleint und die Familie kann sie nicht so schnell greifen, wie sie fällt.
Den Besitzern setzt das Herz aus, als sie ihre geliebte Hündin nach unten fallen sehen. Noch einmal blicken sie in ihr Gesicht, als sie ungefähr zehn Meter unter ihnen ist, dann fällt sie weiter und verschwindet im Nichts.
Mit zitternden Händen ruft die Familie die Bergrettung an und beschreibt die Situation. Voller Angst, dass die Hündin gestorben oder lebensgefährlich verletzt ist, bitten sie um Hilfe.
Selbst für die erfahrenen Mitarbeiter des Alpine Rescue Team ist dies kein leichter Einsatz. Als sie vor Ort eintreffen, gehen sieben Einsatzkräfte hoch zur Familie, um sie zu beruhigen.
Die anderen halten Ausschau. Es scheint mehr als unwahrscheinlich, dass Zola den Absturz überlebt hat und in dem weiten, unübersichtlichen Gebiet gefunden wird.
Aber die Retter tun ihr Bestes und geben nicht auf.
Ein schwarzer Fleck auf verschneitem Gipfel
Plötzlich trauen die Einsatzkräfte ihren Augen kaum. In der Ferne, hoch oben auf einem Gipfel im Schnee, ist ein schwarzer Fleck zu sehen.
Kann das Zola sein? Auf die Distanz ist das nicht zu erkennen. Sicher sind sich die Retter jedoch, dass der schwarze Fleck nicht von Natur aus auf dem Berg ist.
Genauer gesagt befindet sich der Fleck in rund 610 Metern Höhe auf einer Schneerinne an einem steilen Abhang. Es wäre erstaunlich, wenn ein Hund sich dort halten könnte.
Doch die Retter wagen den Aufstieg und sehen nach – zum Glück, denn es ist wirklich Zola. Trotz ihrer misslichen Lage wedelt sie freudig mit dem Schwanz, als sie die Menschen sieht.
Gefährliche Rettung
Teammitglied Angela Widler will sich auf den riskanten Weg zu Zola machen. Gesichert mit Seilen und Ankern, die in das Gestein des Berges getrieben werden, klettert sie langsam und vorsichtig zu der Hündin.
Die Erleichterung ist riesig, als sie bei Zola ankommt. Sie hat einen Rucksack dabei, in den sie die Hündin einpackt, und klettert souverän mit ihr zurück.
Nach dem Umsteigen in einen anderen Rucksack steht noch der Abstieg bevor. Die Freude ist unbeschreiblich, als Zola dann mit ihrer Familie wiedervereint wird.
Sie hat einen Sturz in rund 182 Meter Tiefe überstanden, acht Stunden in der Kälte ausgeharrt und trotzdem überlebt. Das ist ohne ein Wunder eigentlich unmöglich.
Unversehrt ist sie allerdings nicht geblieben, sie hat schwere Abschürfungen an Bauch, Po und Hinterbeinen – schmerzhaft, aber vergleichsweise harmlos zu dem, was ihr hätte passieren können.
Die Retter ermahnen alle Hundehalter, ihre Tiere nicht zu überschätzen und vor allem gut auf sie aufzupassen und sie anzuleinen. Das können wir nur unterstreichen.
Quelle: The Dodo