Das Sozialverhalten von Wölfen ist hoch entwickelt und komplex und deshalb von größtem Interesse für die Forschung.
So wollen Forscher die Struktur von Wolfsrudeln erkunden, mehr über das Jagdverhalten und die Kommunikation der Rudelmitglieder untereinander erfahren.
Wildtierkameras im Yellowstone Nationalpark haben dabei etwas überaus Erstaunliches aufgezeichnet.
Überraschung für die Forscher
Wildtierkameras bieten Forschern die Möglichkeit, das Verhalten von Wildtieren zu studieren, wenn diese sich unbeobachtet fühlen.
Im Yellowstone Nationalpark gilt das besondere Interesse der Forscher den acht dort lebenden Wolfsrudeln.
Was die Kameras bei der Beobachtung von Mollies Rudel aufgezeichnet haben, hat die Forscher dann aber doch überrascht.
Auf den Bildern ist zu sehen, wie Wölfe von ihren Streifzügen zurückkommen und nicht etwa Futter für die Jungen in der Schnauze tragen, sondern Knochen und Äste.
Die werfen sie den Jungtieren hin, damit sie sich damit beschäftigen können. Die mitgebrachten Gegenstände stellen also eine Art Spielzeug dar.
Gute Gründe für das Verhalten
Die erwachsenen Tiere nutzen die dadurch gewonnene Zeit zum Ausruhen. So müssen sie nicht als Spielkameraden herhalten. Die kleinen Wolfszähne sind schon recht scharf.
Forscher vermuten, dass das Beschäftigen der Jungen nicht nur Spiel und Spaß dient. Vielmehr hat es auch erzieherische Komponenten.
Die Elterntiere bringen ihren Jungen bei, wie man Beute erlegt und tötet, indem sie ihnen bereits erlegte Beute präsentieren.
Die Forscher nennen das Verhalten, das nicht nur bei den Wölfen im Yellowstone Nationalpark beobachtet wurde, Trophäengabe oder Beuteanzeige.
Das Teilen der Beute trägt zur Bindung innerhalb des Rudels bei und stärkt den sozialen Frieden.
Lernen für die Zukunft
Die starke Bindung der Rudelmitglieder untereinander ist wichtig für die Jagd. Nur ein perfekt funktionierendes Rudel kann beim Jagen erfolgreich sein.
Und nicht zuletzt werden die Jungen so auf ihre Rolle als Erwachsene vorbereitet. Sie schauen sich das Verhalten ab und übernehmen es.
Schon in einem Jahr werden auch sie Spielzeug sammeln, für die nächste Wolfsbaby-Generation.
Quelle: The Dodo