Ned Johnson ist Tourguide bei Paddleboard Orlando. Er organisiert und leitet Paddel-Ausflüge auf den Flüssen Floridas.
Die Touren finden im Einklang mit der Natur statt. Die Menschen sollen die Tier- und Pflanzenwelt passiv erleben und bestaunen, die Lebewesen und die Landschaft dabei aber in Ruhe lassen.
Bei diesen Ausflügen ist Ned schon vielen Tieren begegnet, doch als er eines Tages mal wieder mit seinem Board unterwegs ist, erlebt er etwas ganz Besonderes.
Neugieriger Manati
Während Ned einen Fluss entlangpaddelt, bemerkt er auf einmal eine große, runde Gestalt im Wasser.
Das dicke graue Tier kommt direkt auf ihn zugeschwommen, langsam zwar, aber zielsicher.
Ned weiß, was für ein Wasserbewohner das ist: ein Manati, besser bekannt als Rundschwanzseekuh.
Es ist also ein friedlicher Besucher, Ned muss sich keine Sorgen machen, dass er gefressen wird. Seekühe sind Veganer, sie ernähren sich ausschließlich von Wasserpflanzen.
Und sie sind sehr selten – Manatis stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. So ist es nicht nur eine faszinierende, sondern auch eine hoffnungsvolle Begegnung, die Ned erlebt.
Allerdings ist er auch vorgewarnt, bei diesem Zusammentreffen gut aufzupassen, denn er ist schon einmal einer neugierigen Seekuh begegnet und die hat versehentlich einfach sein Board umgeschubst.
Einzigartige Interaktion
Dieser Manati ist jedoch vorsichtiger. Er schwimmt langsam heran, legt dann eine Vorderflosse auf das Board und schaut Ned eine Weile lang interessiert an.
Ned macht seinerseits gar nichts, er bleibt ganz ruhig und lässt das schöne Tier gewähren. So lauten die Regeln von Paddleboard Orlando:
“[Seekühe] sind staatlich geschützte Säugetiere, daher belästigen, füttern, tränken oder jagen wir diese sanften Kreaturen niemals. Wir sitzen da und schauen passiv zu. Wenn sie sich dafür entscheiden, mit uns in Kontakt zu treten, tun sie das aus freien Stücken.”
Vielleicht ist es genau diese freundliche Passivität, die das Tier anzieht. Es scheint zu spüren, dass von Ned keine Gefahr ausgeht und dass er die Natur liebt.
Ned kniet auf seinem Board, der Manati ist ihm ganz nah. Mit liebevoller Stimme spricht er mit dem zauberhaften Wassertier – und dann ist er wirklich verblüfft und gerührt:
Der Manati antwortet ihm. Nicht mit Worten, sondern mit Bewegungen und Blickkontakt. Für diesen wundervollen Moment haben der Mensch und das Tier eine tiefe, vertraute Verbindung.
Dann ist der Moment vorbei, der Manati schwimmt weiter. Doch die Erinnerung bleibt für immer in Neds Herz.
Quelle: The Dodo