Kriege fordern etliche Menschenleben und rauben Frauen, Männern und Kindern das Zuhause. Das ist aktuell im Krieg zwischen Russland und der Ukraine nicht anders.
Was in diesen Schreckensszenarien meistens vergessen wird: Auch Tiere leben in den betroffenen Gebieten und werden zu Opfern der Kriegshandlungen.
Kürzlich sprengten bislang Unbekannte den Kachowska-Staudamm in der Nähe der umkämpften ukrainischen Stadt Cherson und der von russischen Soldaten besetzten Stadt Nowa Kachowka.
Der Staudamm hielt den riesigen Stausee am Fluss Dnipro zurück. Durch die Sprengung wurde er so schwer beschädigt, dass die Wassermassen sich in die Umgebung ergossen.
Tiere verschwinden einfach im Wasser
Innerhalb weniger Stunden werden die Städte auf der ukrainischen und der russisch besetzten Seite überschwemmt. Das Wasser steht mehrere Meter hoch.
Die Menschen versuchen in Panik zu fliehen, doch nicht nur sie. Viele Anwohner haben Haustiere, die sie gar nicht so schnell retten können, wie das Wasser kommt.
Hunde und Katzen werden einfach vom Wasser mitgerissen und fortgespült. Etliche von ihnen ertrinken.
Man sieht Katzen, die sich verzweifelt an Mauern klammern, während Hunde im Wasser ums Überleben strampeln.
Auf der von Russland besetzten Seite sind die Überschwemmung und ihre Folgen noch gravierender als in Cherson.
Auch der dortige Streichelzoo “Kazkova Dibrova” steht komplett unter Wasser. Kein einziges der Zootiere hat überlebt.
Helfer wollen nicht aufgeben
So schnell sie können, machen sich zahlreiche Tierschutzorganisationen aus verschiedenen Ländern auf den Weg.
Sie fahren mit Schlauchbooten durch die überschwemmten Gebiete und greifen sich jedes Tier, das sie lebendig finden können. Doch es ist eine kaum überschaubare Aufgabe und die Zeit rennt.
Unterdessen gestaltet sich der Versuch, die geretteten Tiere in Auffangstationen unterzubringen, mehr als schwierig, denn diese sind ohnehin schon überfüllt.
Sie haben nicht genügend Kapazitäten, um die vierbeinigen Flutopfer unterzubringen und zu versorgen.
Trotzdem geben die Helfer nicht auf. Immer mehr Freiwillige reisen an, um bei der Suche nach den Tieren zu helfen.
Gleichzeitig sammelt unter anderem die Organisation “ddao Tierschutz e.V.” Spenden, um die Auffangstationen zu unterstützen.
Dass die Tiere und ihre Besitzer sich wiederfinden, erscheint angesichts der chaotischen Zustände nahezu aussichtslos.
Zudem kann man vermuten, dass sich unter den Flutopfern auch Streuner befinden. Sie sind den Fluten noch schutzloser ausgeliefert als Haustiere.
Wie viele Tiere gestorben sind und wie viele noch vermisst werden, ist nicht genau bekannt. Die traurige Vermutung ist aber, dass es wohl tausende sind.
Diese zutiefst erschütternde Geschichte führt uns vor Augen, dass oft völlig unschuldige Wesen zu Leidtragenden von Kriegen werden.
Zur Seite von ddao Tierschutz e.V. geht es hier.
Quelle: Deine Tierwelt Magazin, Quelle Titelbild: Unsplash; Marcos Rivas