Sie gehören zu den beliebtesten Bären der Welt: Große Pandas. Leider zählen sie zu den gefährdeten Tierarten, auch weil ihre Fortpflanzungsrate sehr gering ist.
Umso wichtiger ist es, dass die wenigen Panda-Babys, die geboren werden, überleben. Das ist nicht so einfach.
Denn kein anderes Lebewesen kommt so unfertig zur Welt wie die Babys der Großen Pandas.
Eine Gratwanderung für die Pfleger
Min Min lebt in einem Zoo. Ihr Baby muss unmittelbar nach der Geburt in einen Inkubator. Es ist wie alle Panda-Babys winzig, faltig, völlig nackt, Augen und Ohren geschlossen.
Die Panda-Mama hat so keine Chance, eine Bindung zu ihrem Baby aufzubauen und – was weitaus schlimmer ist – das Baby wird von Menschen angefasst.
Fremde Gerüche sind für Pandas Grund genug, ihr Baby nicht mehr anzunehmen. Ohne Mutter aber kann das Baby nicht überleben.
Für die Zoo-Mitarbeiter ist das eine Gratwanderung. Bekommt das Baby nicht die medizinische Versorgung, die es braucht, ist sein Leben ebenfalls in Gefahr.
In diesem Fall riskieren die Pfleger die Wegnahme.
Die Panda-Mama zeigt kein Interesse
Als das Baby Tage später kräftig genug ist, versuchen sie eine erste Zusammenführung.
Min Min wird in einen leeren Raum mit ebenem Untergrund gebracht. Ein bisschen Gras auf dem Boden soll es der Panda-Mama bequemer machen.
Sie zieht sich aber von Anfang an in eine Ecke zurück und rührt sich nicht. Die Pfleger bringen das Baby, legen es in einiger Entfernung vor Min Min ab.
Das winzige Panda-Baby schreit und jammert unaufhörlich. Min Min steht zwar auf und geht hin und her, zeigt aber kein Interesse an ihrem Baby.
Erst im zweiten Versuch klappt es
Die Pfleger starten einen zweiten Versuch, räumen das Gras weg und legen das Baby dicht vor Min Min ab.
Das Baby schreit, kippt um, kann sich nicht mehr aufrichten. Und dann endlich: Min Min holt ihr Baby zu sich, nimmt es in den Arm und wärmt es in ihrem dichten Fell.
Die Pfleger vermuten, dass das unaufhörliche Jammern Min Mins Mutterinstinkte geweckt hat. Die Erleichterung ist spürbar.
Für alle Mitarbeiter des Zoos ist die geglückte Zusammenführung ein geradezu magischer Moment verbunden mit unbeschreiblicher Freude.
Quelle: Animal Channel