Ein Spaziergang im Wald soll eigentlich etwas Schönes, Erholsames sein.
Doch als Ella, eine Frau in den 70ern, an diesem Tag durch die malerische Landschaft Norwegens wandert, durchtrennt plötzlich ein Schuss die idyllischen Naturgeräusche.
Dem Schreck über den Schuss folgt noch ein viel größerer Schock: Das Opfer des Schusses liegt direkt vor Ella.
Blutend, hilflos – und sehr groß
Ella kann es nicht fassen. In unmittelbarer Nähe zu ihr liegt mitten auf dem Weg ein Hirsch. Er blutet stark aus seiner Schussverletzung, aber er lebt noch.
Nun ist Ella eine nicht besonders kräftig gebaute Frau und eben auch nicht mehr allzu jung. Hilfe ist nicht in der Nähe, nur der Jäger, aber den kann und will Ella ganz sicher nicht um Hilfe bitten.
Für die meisten Menschen wäre es in so einer Situation naheliegend, zwar traurig und mitleidig zu sein, aber weiterzugehen, weil das Tier zu groß und schwer ist, um es in Sicherheit zu bringen.
Nicht jedoch Ella.
Starker Einsatz
Die rüstige Rentnerin überlegt gar nicht erst lange. Sie schultert den Hirsch, seinem Gewicht zum Trotz, und nimmt ihn mit nach Hause.
Dort legt sie ihn auf der Veranda ab, versorgt seine Wunde mit Desinfektionsmittel und legt ihm eine Bandage an.
Dann bringt sie ihm Futter, Wasser und eine kuschelige Decke.
Mehr kann sie nun nicht tun, außer zu hoffen.
Und tatsächlich: Am nächsten Tag geht es dem Hirsch etwas besser. Er hat das Futter aufgefressen und das Wasser ausgetrunken.
Ella versorgt ihn weiterhin, wechselt seinen Verband und lässt ihn im Garten wohnen.
Erstaunlicherweise versteht das Tier, dass diese Frau ihm helfen will, und vertraut ihr vollkommen.
Freundschaft über alle Grenzen hinweg
Der Hirsch erholt sich dank Ellas liebevoller Pflege von Tag zu Tag mehr. Bald kann er schon herumlaufen und wirkt zusehends kräftiger.
Der junge Hirsch wächst sogar noch, und sein Geweih wächst auch.
Ebenso wächst sein Bedürfnis nach Bewegung, er bleibt immer öfter für ein paar Tage weg.
Doch obwohl er in die freie Wildbahn zurückkehrt, vergisst er seine Retterin nicht.
Zwischen Ella und dem Hirsch hat sich eine ganz besondere Freundschaft entwickelt. Sie haben eine einzigartige Verbindung, die auch nach vielen Jahren noch genauso vertrauensvoll ist.
Alle paar Tage kommt der Hirsch zu seiner Freundin zurück, um mit ihr zu schmusen.
Manchmal erschreckt er die inzwischen 81-jährige Frau mit seinen Besuchen, denn er klingelt nicht an der Haustür, sondern er klopft.
Und zwar klopft er mit seinem Geweih an ihr Schlafzimmerfenster in der zweiten Etage!
Dafür reckt sich das imposante Tier an der Mauer hoch.
Wenn Ella dann das Fenster öffnet, lässt sich der große Hirsch streicheln wie ein kleiner Hund und es ist klar: Diese besondere Freundschaft hält für immer.
Im Video kannst du sie miterleben:
Quelle: Animal Channel