Es ist ein schöner sonniger Sommertag, als ein Spaziergänger am Strand der Themse in London ein hilfloses Wesen entdeckt.
Besorgt meldet er der Polizei einen verletzten Hund.
Als die Beamten nachsehen, sind sie sehr erstaunt, wer da wirklich in Not ist.
Ein Hund des Meeres
Die Polizisten sind eigentlich gerade auf Streife, um Raubüberfälle zu verhindern. Doch plötzlich kommt ein Mann angelaufen und erzählt aufgeregt, dass am Strand ein verletzter Hund liegt.
Tierlieb, wie die Beamten sind, unterbrechen sie ihre Streife und gehen zu der Stelle, wo der Vierbeiner liegen soll.
Irritiert schauen sie sich um. Nirgends ist ein Hund zu entdecken.
Tatsächlich liegt da aber ein Tier, dem es offensichtlich nicht gutgeht. Es ist allerdings kein Hund, sondern ein Seehund!
Da gab es wohl ein Missverständnis. Vielleicht hat der Spaziergänger in seiner Aufregung nicht deutlich gesprochen, oder die Polizei hat es falsch verstanden.
Nicht nur auf Deutsch besteht die Namensverwandtschaft zwischen Hund und Seehund, sondern auch auf Englisch wird ein Seehund im Volksmund „sea dog“ genannt.
Letzten Endes macht es aber auch keinen Unterschied – es ist einfach ein Tier, das dringend Hilfe braucht.
Völlig erschöpft und mit geschwollener Schnauze
Es ist sofort um die Beamten geschehen, als sie den kleinen Seehund dort liegen sehen. Selbst können sie ihm nicht helfen, deshalb rufen sie die Tierrettung an.
Kurz darauf ist Joe White vom South Essex Wildlife Hospital da. Er macht einen kurzen Check vor Ort, dann wickelt er den kleinen Kerl in eine Decke und nimmt ihn mit zur Klinik.
Der leitende Tierarzt Tom Linsel stellt fest, dass der junge Seehund erschöpft und benommen ist, außerdem hat er eine geschwollene Schnauze.
Er wird medizinisch behandelt und von den Pflegern gut umsorgt. Was genau mit ihm los ist, können die Ärzte noch nicht sagen.
Das Wichtigste ist aber, dass er stabilisiert werden kann und auf dem Weg der Besserung ist.
Der Kleine bleibt in der Klinik, bis er sich vollständig erholt hat, anschließend soll er wieder ausgewildert werden. Die Ärzte beobachten seine Fortschritte kontinuierlich.
Als er endlich einen gesunden Appetit entwickelt, sind sie überglücklich. Das ist das beste Zeichen, dass es nun aufwärts geht.
Mit einem Schmunzeln bemerkt der Sprecher der Klinik:
„[Der Seehund] genießt im Moment Unmengen von sehr teurem Fisch.“
Guten Appetit, kleiner Seehund, und werd schnell wieder fit!