Die Mitarbeiter des Columbus Zoo in Ohio, USA, sind sicher auf so manche Überraschungen gefasst, die sie von den Tieren präsentiert bekommen.
Aber damit, dass ein männlicher Gorilla ein Baby zur Welt bringt, hat ganz bestimmt niemand gerechnet.
Das Baby ist eine wundervolle Überraschung, aber wie kann es sein, dass es von seinem Papa geboren wird?
Das Überraschungsbaby und sein „Vater“
Our gorilla family recently welcomed a baby – a birth that was unexpected, yet exciting for the care team and important for the conservation of a critically endangered species. Read more: https://t.co/uVxiuVggQt. pic.twitter.com/y9PliOzvNC
— Columbus Zoo (@ColumbusZoo) July 20, 2023
Niemand hat überhaupt gemerkt, dass bei den Flachland-Gorillas Nachwuchs im Anmarsch ist.
Doch eines Tages ist da ein winziges neugeborenes Baby – geboren von Sully, einem achtjährigen Gorilla-Mann.
Dass Männer keine Babys bekommen können, ist bei Affen nicht anders als bei Menschen und anderen Tieren (mit Ausnahme von Seepferdchen und Seenadeln).
Sully säugt das Neugeborene außerdem und dies wäre einem Mann ebenfalls nicht möglich.
Es bleibt also nur eine Schlussfolgerung: Sully ist gar kein Männchen, sondern ein Weibchen!
Wie wurde Sully zum „Mann“?
Die begründete Frage der Öffentlichkeit ist nun, wie die frischgebackene Mama ihr ganzes Leben lang für einen Mann gehalten werden konnte.
Der Columbus Zoo hat dafür eine plausible Erklärung:
„Es ist schwer, das Geschlecht jüngerer Gorillas zu bestimmen. Bis zum Alter von etwa acht Jahren sind Männchen und Weibchen ungefähr gleich groß und haben keine hervorstehenden Geschlechtsorgane.“
Sully ist ja gerade erst acht. Außerdem wurde sie bisher nicht tierärztlich untersucht und hat weitgehend frei von menschlicher Überwachung gelebt.
Die Gorilla-Dame wurde von ihrer Mutter behütet aufgezogen und hat, im Rahmen der Möglichkeiten eines Zoos, ein artgerechtes Leben geführt.
So hat einfach all die Jahre niemand bemerkt, dass die erste Annahme, Sully sei ein Junge, falsch war.
Auch die Schwangerschaft blieb unbemerkt, denn Gorillas haben einen so dicken Bauch, dass es gar nicht auffällt, wenn darin das winzige Baby heranwächst.
Eine liebevolle, hoffnungsvolle Familie
Das Neugeborene ist ein Mädchen – hier ist sich der Zoo sicher, nachdem eine zweite Meinung eingeholt wurde.
Wer der Papa ist, weiß man noch nicht, aber ein DNA-Test soll es zeigen.
Ohnehin kümmern sich alle Gorillas um das Baby, als wären sie seine Mamas und Papas.
Für die Westlichen Flachland-Gorillas ist der kleine Familienzuwachs ein besonderes Ereignis, das Hoffnung für diese vom Aussterben bedrohte Art bringt.
Der Columbus Zoo ist dafür bekannt, wie gut er sich um seine Gorillas kümmert, und unterstützt den Schutz der Gorillas in freier Wildbahn.
Inzwischen können die Besucher das Baby und seine nun bekanntermaßen nicht mehr männliche Mama bewundern.
Die Gorillas haben aber auch eine Möglichkeit, sich zurückzuziehen, um sich und ihr Baby vor dem Trubel zu schützen.
Quelle: The Animal Club