Die Elefantendame Loijuk hatte damals Glück im Unglück.
Aufgewachsen als Waisenkind, begann ihr Leben nicht gerade positiv.
Doch die fürsorglichen Menschen von Sheldrick Wildlife Trust widmeten sich dem verwaisten Elefanten, der bis dahin ohne Eltern aufwachsen musste.
Liebevoll zogen die Mitarbeiter dieser Auffangstation in Kenia den Elefanten auf.
Sie hat ihre Retter nie vergessen
Als Loijuk alt genug war, konnte sie aus der Auffangstation entlassen werden, um endlich wieder in die Wildnis zurückzukehren.
Sie liebte das Leben da draußen in der wilden Natur und gewöhnte sich sehr schnell daran.
Doch auch, wenn sie nun zurück in ihrer natürlichen Umgebung war – ihre Retter, die sie damals aufgezogen haben, hat sie bis heute nicht vergessen!
Darum kehrt sie jeden Monat zu ihren früheren Pflegemenschen zurück.
Bei einem Besuch waren sie plötzlich zu zweit
Eines Tages wurde Loijuk selbst Mutter und brachte ein niedliches Elefantenbaby auf die Welt.
Selbstverständlich wollte sie den Nachwuchs so schnell wie möglich allen wichtigen Menschen in ihrem Leben vorstellen.
Dabei wusste sie ganz genau, wohin sie der Weg führen würde.
Wie jeden Monat, machte sich Loijuk auf, um ihren alten Pflegern einen Besuch abzustatten.
Doch zum Erstaunen der damaligen Retter, war Loijuk bei diesem Besuch nicht alleine – ein gesunder, frisch geborener Elefant stand direkt neben ihr.
Sie hatte großes Vertrauen in ihre Menschen
Normalerweise verfügen Elefanten über einen stark ausgeprägten Schutzinstinkt gegenüber ihrem Nachwuchs.
Doch da Loijuk ihre Pfleger genau kannte und ihnen vertraute, ließ sie den Leiter der Auffangstation ganz nah an ihr Baby heran.
Die Mitarbeiter der Rettungsstation hatten auch schon gleich einen Namen für das niedliche Elefantenkalb – es sollte ab sofort den Namen Lili tragen!
Lili hatte ein ebenso großes Vertrauen in die Menschen wie auch ihre Mutter.
Beim Streicheln drückte sich das Baby an die Beine der Tierpfleger – Lili wusste instinktiv, dass diese Menschen ihr nichts Böses wollten.
Denn wenn Mama keine Angst hatte, dann hatte sie auch nichts zu befürchten!
Bindung stärken
Da Elefanten sowohl über einen extrem guten Geruchssinn als auch über ein außergewöhnliches Gedächtnis verfügen, hatten die Pfleger einen Trick auf Lager.
Um die Bindung zu einem Elefanten aufzubauen, hauchten sie ihm einfach in den Rüssel – denn dann erinnert sich das Tier ewig an die aufgenommenen Gerüche.
In den folgenden Wochen blieb Loijuk ganz in der Nähe ihrer ehemaligen Pfleger.
Es schien, als sollten die Menschen dort auf ihr Baby aufpassen und darauf achten, dass es gesund und munter bleibt.
Schließlich war Lili erst wenige Tage alt und noch extrem wackelig auf den Beinen!
Damit die Pfleger sicher sein konnten, dass es dem Baby gut ging, sahen sie regelmäßig nach ihm.
Geboren in der Trockenzeit
Als Lili auf die Welt kam, herrschte in Tsavo gerade Trockenzeit – die denkbar schlechteste Voraussetzung, um ein Elefantenbaby großzuziehen.
Denn in dieser Zeit ist es für Elefanten besonders schwierig, an Nahrung zu kommen.
Doch die Tierpfleger erkannten sofort den Ernst der Lage und gaben Loijuk zusätzliches Futter, damit sie mehr Kraft für die Aufzucht ihres Babys hat.
Glücklicherweise müssen Elefantenmütter ihren Nachwuchs in der Wildnis nicht ganz alleine aufziehen – andere weibliche Elefanten aus der Herde ziehen dabei an einem Strang und helfen mit.
So wurde Lili neben ihrer eigentlichen Mutter noch von zwei weiteren Elefanten, welche ebenfalls verwaist waren, großgezogen.
Ein sicherer Hafen zum Zurückkehren
Wenn alles gut geht, wird Lili gesund und glücklich in ihrer Elefantenherde aufwachsen und dort den Rest ihres Lebens verbringen.
Die Pfleger hoffen natürlich, dass Lili die Pflegestation gut in Erinnerung behalten wird – und sie ebenso wie ihre Mutter vielleicht ab und zu als Besucher vorbeischaut.
Nach ihrer ersten tollen Erfahrung weiß das Elefantenbaby auf jeden Fall, dass die Rettungsstation ein sicherer Ort ist, an den sie jederzeit zurückkehren kann.
Immerhin haben sie es an diesem Ort geschafft, hunderte von verwaisten Elefanten aufzuziehen und ihnen damit eine zweite Chance zu geben.
Eine erstaunliche Leistung, die in jedem Fall Unterstützung verdient hat!
