Manchmal passieren im Leben Dinge, bei denen wir uns fragen, wie diese eigentlich geschehen konnten…
So ging es auch den drei Fischern Mallory Harrigan, Cliff Russell und Allan Russell, die gerade dabei waren, das tiefe eisige Meer nach Fisch zu erkunden.
Auf ihrem Weg nach Labrador in Kanada dachten sie zunächst, es wäre ein ganz gewöhnlicher Tag – doch dann kam alles ganz anders, als geplant.
Plötzlich tauchte eine Kreatur vor ihnen auf
Als die Seefahrer aus der Ferne ein Lebewesen sahen, das einsam auf einer Eisscholle saß, glaubten sie zunächst, es sei eine Robbe.
Das Tier schien sehr hungrig und vollkommen ausgeliefert auf dem Eisberg zu sein – darum entschieden sich die Seeleute sofort dazu, das arme Geschöpf zu retten.
Der Eisberg wackelte gefährlich vor sich hin, weshalb die Fischer keine Sekunde zögerten und sich auf den Weg zu dem Tier machten.
Als sie der Eisscholle immer näher kamen, erkannten sie, dass es sich gar nicht um eine Robbe handelte – sondern um einen Polarfuchs!
Er war so verzweifelt
Die Fischer trauten ihren Augen kaum, als sie den verzweifelten Polarfuchs sahen, wie er hilflos mit der Eisscholle herumtrieb.
Wie war dieser Fuchs nur dort hingekommen? Polarfüchse sind sehr schlechte Schwimmer, weshalb er es nicht schaffte, wieder Richtung Land zu schwimmen.
Er war völlig verängstigt, da er nicht wusste, was er nun tun sollte – ihm blieb nur die Möglichkeit, einfach weiter auf der Eisscholle auf Hilfe zu warten.
So wie er aussah, schien er schon eine ganze Weile dort zu sitzen – er war von oben bis unten nass und wurde zu allem Überfluss auch noch von Möwen angegriffen.
Eine unglaubliche Heldentat
Das Fischer-Team handelte sofort, um dem armen Polarfuchs das Leben zu retten. Einer der Seefahrer, Mallory Harrigan, berichtete:
„Er war wahrscheinlich auf der Suche nach einer Mahlzeit dort draußen stecken geblieben.“
Sein Kollege Cliff meinte, dass der Fuchs vielleicht ein Stück Fleisch auf der Eisscholle gefunden und diese betreten hatte, als sie noch am Ufer fest war. Doch dann brach sie vermutlich ab glitt mitsamt Polarfuchs ins Meer hinaus.
Zum Glück waren die Fischer zur rechten Zeit am rechten Ort – denn niemand weiß, was mit dem Fuchs passiert wäre, wenn keine Rettung für ihn gekommen wäre.
Mallory und seine Kollegen wurden an diesem Tag zu echten Helden! Sie zogen den Eisberg nah an ihr Boot heran und luden das verängstigte Tier an Bord.
Er hatte noch nie Menschen gesehen
Da der Polarfuchs eigentlich in der Wildnis lebte, waren die Fischer die allerersten Menschen in seinem Leben, mit denen er jemals Kontakt hatte.
Darum war er besonders vorsichtig, doch trotz seiner großen Angst schafften es die Seeleute, den Fuchs zu sich zu holen.
„Zuerst versuchte er, vor uns wegzulaufen, und wir hatten große Mühe, ihn an Bord zu bekommen. Wir mussten das Eis, auf dem er sich befand, aufbrechen und ihn mit dem Kescher fangen“,
berichtete Mallory.
„Er kämpfte und kämpfte, um wegzukommen, bis er sich buchstäblich nicht mehr bewegen konnte“,
fuhr der Fischer fort.
Rettung in letzter Sekunde
Was für ein Glück! Wäre die Rettungsaktion gescheitert, hätten die starken Winde den Polarfuchs noch weiter aufs Meer hinausgetrieben – und der Fuchs wäre auf ewig verschollen gewesen…
Als sie den Fuchs dann endlich an Bord hatten, bereitete die Crew ein Bett für ihn vor, damit er es warm und gemütlich hatte.
Sie gaben ihm Wasser und Futter, denn das arme Tier hatte wohl seit Tagen keinen Bissen gefressen!
Dennoch war der Polarfuchs weiterhin sehr geschwächt.
„Wir hoben ihn auf, und er zog sich in die Ecke zurück. Er war zu schwach, um etwas zu tun, als wir ihn an Bord brachten; er schlief die meiste Zeit des Weges!“,
berichtete einer der Fischer.
Zunächst wollte er nichts essen
Der Seefahrer fuhr fort:
„Als wir zu ihm kamen, war er etwas nervös, aber als wir ihn fütterten, war er ganz ruhig. In den ersten fünf oder sechs Stunden wollte er überhaupt nicht fressen.“
Schließlich versuchten es die Fischer mit Chips und Crackern, doch auch von diesen wollte er nicht einmal probieren…
Als er nach einem langen Schläfchen wieder aufwachte, gaben sie ihm eine Dose Würstchen, die er nun endlich genüsslich verspeiste!
Wieder an Land, ließen sie den Polarfuchs frei, der sich schnurstracks auf den Weg zurück in die Wildnis machte – was für ein riesiger Glückspilz!