Es ist ein tragischer Anblick, der sich den Anwohnern von Carleton in Michigan, USA, an diesem Tag bietet.
Ein streunender Hund läuft durch die Straßen, und auf der verzweifelten Suche nach Futter hat er sich in eine aussichtslose Situation gebracht.
Bei “The Last Stop Animal Rescue and Sanctuary” (TLSARS) gehen zahlreiche Anrufe ein und die Retter wissen sofort, dass keine Zeit zu verlieren ist.
Das verhängnisvolle Käsebällchen-Glas
Der hungrige Streuner hat offensichtlich herumliegenden Müll durchstöbert, um etwas Fressbares zu finden.
Dabei ist er auf ein Glas gestoßen, das lecker nach Käsebällchen geduftet hat. Dem Appetit folgend, hat er die Schnauze hineingesteckt – und plötzlich war der ganze Kopf drin.
Wie es leider so oft bei Hunden ist, passt der Kopf vorwärts hervorragend durch alle möglichen Öffnungen, doch dann gibt es kein Zurück.
So ist es auch diesem armen Straßenhund passiert, als er seinen Käsebällchen-Appetit stillen wollte.
Nun steckt der Kopf im Glas und der Hund ist mit dem Glas auf dem Kopf in der Stadt unterwegs.
Die Lage ist hochgefährlich: Der Hund kann nur eingeschränkt sehen, kann sich nicht gegen die in der Gegend heimischen Kojoten verteidigen, der Sauerstoff geht ihm aus und fressen oder trinken kann er auch nicht.
Wettlauf gegen die Zeit
Die Tierretter sind angerückt, mit den üblichen Lebendfallen und Ködern im Gepäck, doch nun stehen sie vor zwei Problemen:
Erstens wandert der Hund in seiner Verzweiflung umher, sodass die Menschen ihn immer wieder aus den Augen verlieren.
Zweitens kann er mit dem Glas auf dem Kopf keinen Geruch aufnehmen. Das bedeutet, er kann die Köder nicht riechen und somit nicht eingefangen werden.
Mehrere Tage und Nächte folgen die Retter dem Tier, das immer schwächer wird.
Schlussendlich stellt sich jedoch genau das als gut heraus, denn der Hund ist so erschöpft, dass die Helfer ihn einfach mitnehmen können.
Endlich wieder atmen
Das Glas sitzt immer noch fest auf dem Hundekopf und lässt sich nicht runterziehen. Im Tierheim angekommen, versuchen die Retter es nochmals mit großer Vorsicht und viel Mut, doch es bewegt sich kein Stück.
Zum Glück ist es nur ein Plastikglas, allerdings ein sehr stabiles. Den Tierschützern bleibt nichts anderes übrig, als den Behälter sorgfältig zu zerschneiden, um den Hund zu befreien.
Wenig später blicken sie in das überglückliche Gesicht eines lieben, süßen Hundes. Er ist sichtlich erleichtert, wieder atmen zu können, und begrüßt freudig seine Retter.
Die Tierschützer haben den Eindruck, dass es sich nicht um einen richtigen Streuner, sondern um ein entlaufenes Haustier handelt. Dummerweise ist er weder gechipt noch trägt er ein Halsband.
So müssen die Helfer ihn im Tierheim behalten und hoffen, dass sich der Besitzer meldet. Tom und Sue Walsh, die Gründer von TLSARS, kümmern sich liebevoll um Cheeto, wie sie den Hund nennen.
“Er hat großes Glück gehabt”,
meint Tom und hat damit absolut Recht.
Quelle: The Dodo