Die Mitarbeiter im Yookamurra Wildlife Sanctuary im australischen Bundesstaat South Australia stellen regelmäßig Wildtierkameras auf.
Das dient dazu, sich einen besseren Eindruck von den Populationen in ihrem 5.000 Hektar großen Schutzgebiet zu verschaffen.
Anfang des Jahres machen sie eine wundervolle Entdeckung. Tiere einer Art, die schon länger nicht mehr in Yookamurra zu sehen war, huschen durch das Bild.
Langnasige Termitenfans
Bei den Tieren handelt es sich um Numbats. Auf Deutsch werden sie auch als Ameisenbeutler bezeichnet, was etwas irreführend ist.
Numbats ernähren sich nämlich nicht von Ameisen, sondern ausschließlich von Termiten. Sie sind geradezu versessen auf die winzigen Insekten.
10.000 bis 20.000 Termiten verputzt ein einziger Numbat pro Tag. Mit ihren langen Nasen und den kräftigen Grabkrallen sind sie perfekt für ihre Lieblingsspeise ausgerüstet.
Umgestürzte Bäume, bitte
Mit der Vorliebe für Termiten ist zugleich auch die Rolle der Numbats im Ökosystem erklärt.
Die Tiere spielen eine wichtige Rolle dabei, Termitenpopulationen in Australien unter Kontrolle zu halten.
Als Lebensraum bevorzugen sie Waldland, in dem viele umgestürzte Bäume zu finden sind.
An solchen Orten gibt es nämlich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch viele schmackhafte Termiten.
100 Jahre lang so gut wie ausgestorben
100 Jahre lang galten Numbats im Murray-Darling-Becken, in dem sich auch das Schutzgebiet Yookamurra Wildlife Sanctuary befindet, als so gut wie ausgestorben.
Neben den Nachstellungen durch Menschen waren dafür vor allem aus Europa eingeschleppte Raubtiere wie der Rotfuchs verantwortlich.
Die Rückkehr der Numbats
Seit Beginn der 1990er Jahre laufen verschiedene Wiederansiedlungsprogramme für Numbats, die von Erfolgen, aber auch von Rückschlägen gekennzeichnet sind.
Vor einigen Jahren dezimierte eine schwere Dürre den Bestand der Tiere im Murray-Darling-Becken ganz erheblich.
Seither nimmt ihre Zahl wieder zu und Numbats sind nun auch erneut im Yookamurra Wildlife Sanctuary anzutreffen.
Die jüngste Zählung, die unter anderem mithilfe von Wildtierkameras durchgeführt wurde, ergab einen Bestand von 42 Tieren.
Insgesamt leben nun wieder einige hundert Numbats im Murray-Darling-Becken. Das ist eine gute Nachricht für alle – mit Ausnahme der Termiten.
„Es ist aufregend, einen Blick auf ihre kleinen gestreiften Rücken zu werfen, während sie auf der Suche nach Termiten durch die Landschaft traben“,
freut sich Dr. Rachel Ladd von der Australian Wildlife Conservancy über die Rückkehr der Numbats.
Quelle: The Dodo