Es ist etwa sechs Uhr morgens, als Günter (79) aus Berlin-Pankow aufwacht. Jemand hat ihn gerade angestupst.
Dieser Jemand ist aber nicht seine Frau Annemarie (80), die neben ihm im Bett liegt, sondern ein Fuchs.
Offenbar meint der Kerl mit dem roten Fell, nun sei es aber wirklich an der Zeit zum Aufstehen.
Ungläubiges Staunen
Nachdem Günter realisiert hat, dass da ein Fuchs im Schlafzimmer sitzt, weckt er seine Frau Annemarie.
Sie staunt nicht schlecht und hält die Information zunächst sogar für einen Scherz, bis das Licht angeht. Da sitzt wirklich ein Fuchs hinter dem Schrank.
Um jeden Zweifel an seiner Echtheit auszuschließen, läuft der Fuchs gemächlich zu Günter und legt seine Pfote neben ihm ab.
„Seht her! Ich bin wirklich da“,
scheint er dem verdutzten Ehepaar ohne Worte sagen zu wollen. Angst haben die beiden Rentner übrigens nicht.
„Wäre es aber eine Maus oder Ratte gewesen, hätte ich die Wohnung sofort verlassen“,
sagt Annemarie später.
Flinker, als die Polizei erlaubt
Da weder Günter noch Annemarie eine Idee haben, was sie nun mit dem Eindringling machen sollen, rufen sie die Polizei, die auch kurz darauf erscheint.
Die Beamten vermuten, dass der Fuchs über ein Baugerüst am Haus zunächst auf das Dach geklettert und von dort durch das offene Fenster in die Wohnung gelangt ist.
Ob das nun zutrifft oder nicht: Zur Lösung des Problems trägt die Erkenntnis nicht bei. Der Fuchs erweist sich als ein ziemlich flinker Geselle, zu flink für die Polizisten.
Immerhin gelingt es den Beamten schließlich, den Fuchs durch die geöffnete Wohnungstür ins Treppenhaus und dann aus dem Mehrfamilienhaus zu scheuchen.
Auf gute Nachbarschaft
So ungewöhnlich der Fuchsbesuch zunächst erscheint: Eigentlich müsste man sich eher fragen, warum so etwas nicht häufiger passiert.
Füchse sind in Berlin längst keine Seltenheit mehr. In den Parks, Kleingartenkolonien und Waldgebieten der Stadt finden sie sowohl Unterschlupf als auch Nahrung.
Auf 10.000 bis 15.000 Tiere schätzen Experten den Bestand. Da hat sich dieser Fuchs wohl gedacht, es sei langsam an der Zeit für einen freundlichen Nachbarschaftsbesuch.
Quelle: Deine Tierwelt
