Schlangen können die unterschiedlichsten Gefühle in uns auslösen. Viele Menschen sind fasziniert von den lautlosen Reptilien, andere verbinden Schlangen vor allem mit Gefahr.
Den Tieren ist sogar eine eigene Angststörung zugeordnet: Ophidiophobie.
Corey Keppel empfindet bei der Begegnung mit einer Klapperschlange etwas ganz anderes: Sorge und Mitgefühl.
Heiße Dürre
Corey trifft mit der Klapperschlange in der Sabino Canyon Recreation Area in Tuscon, Arizona, zusammen.
Er ist auf einer Wanderung in dem malerischen Canyon unterwegs, was an sich schon bemerkenswert ist.
Die Temperatur liegt bei 38 Grad und die Luft ist staubtrocken, denn es hat seit Monaten nicht geregnet.
Bei diesem Wetter im Canyon herumzulaufen, fordert dem Körper schon einiges ab.
Plötzlich sieht Corey etwas Ringförmiges zwischen den grauen Steinen und bleibt stehen. Es ist eine zusammengerollte Klapperschlange.
Starkes Einfühlungsvermögen
Die meisten Menschen wären wohl einfach weitergegangen oder hätten das Handy für ein Foto gezückt.
Corey aber überlegt, wie sich das Tier in der Hitze und der seit Monaten anhaltenden Trockenheit fühlen muss.
Schnell kommt er zu dem Schluss, dass die Klapperschlange trotz ihrer guten Angepasstheit an heiße und trockene Bedingungen nach dieser langen Dürre sicher leidet.
Bestimmt hat sie nichts gegen einen tüchtigen Schluck Wasser einzuwenden.
Erschrockene Schlange
Wie gibt man einer Schlange Wasser?
Corey hat keine Schale dabei, die sich mit dem kostbaren Nass füllen ließe, und er kann es der Klapperschlange schließlich nicht direkt in den Mund gießen.
Also tut er das einzig Richtige. Er besprenkelt das Reptil mit dem Wasser aus seiner Flasche. Die Klapperschlange ist zunächst einmal erschrocken.
Dass freundliche Menschen ihr helfen möchten, gehört nicht zu ihrem Erfahrungsschatz. Zunächst ergreift sie deshalb die Flucht.
Endlich etwas zu trinken
Dann aber merkt die Klapperschlange, dass es sich bei der Flüssigkeit um erfrischendes Wasser handelt.
Schnell rollt sie sich wieder zusammen, verwandelt ihren langen Körper dadurch in eine Art Schüssel und beginnt zu trinken.
Als die Flasche leer ist, füllt Corey sie einige Hundert Meter entfernt auf. Dann kommt er zurück, damit die Schlange so viel trinken kann, wie sie will. Ein ganz tolles Verhalten!
Quelle: TheDodo
