In einem Dorf in Thailand laufen Hunde auf der Straße. Es ist ein alltäglicher Anblick, abgesehen von einer Ausnahme.
Ganz in der Nähe der Hunde bellt ein kleines Tier und dieses Tier ist kein Hund.
Ein Baby-Muntjak
Bei dem bellenden kleinen Tier handelt es sich um einen Muntjak. Die Muntjaks sind eine in Süd- und Südostasien heimische Hirschgattung.
Sie haben einige faszinierende Besonderheiten.
Zum Beispiel sind die Eckzähne dieser Hirsche verlängert und ragen als Hauer nach außen, sodass sie sich für die Verteidigung einsetzen lassen.
Bellende Hirsche
Die auffälligste Besonderheit der Muntjaks ist aber ihre Stimme.
Wenn die Tiere eine Gefahr erkannt haben, bellen sie laut, um Artgenossen zu warnen, und auch, um Fressfeinde abzuschrecken.
Genau das tut der Baby-Muntjak in dem thailändischen Dorf. Er versucht keineswegs, die Hunde zu imitieren, sondern will sie sich vom Leib halten.
In einem direkten Kampf mit einem Hund hätte der Kleine nicht die geringste Chance. Trotzdem will er nicht aufgeben und bellt um sein Leben.
Hilfe in der Not
Die Dorfbewohner erkennen, dass sie schnell handeln müssen. Egal, wie verzweifelt sich der kleine Muntjak auch bemüht:
Früher oder später werden die Hunde zuschlagen, die ja selbst auf Nahrung angewiesen sind. Also wenden sich die Dorfbewohner an die Wildlife Friends Foundation Thailand.
Den Mitarbeitern gelingt es, das erst wenige Tage alte Tierkind einzufangen.
Es muss aus dem nahegelegenen Wald gekommen sein und sich dann verlaufen haben, glauben die Experten.
Cha Lao
Der kleine Muntjak bekommt nun den Namen Cha Lao und wird in einer Wildtierklinik sehr gut versorgt. Er ist nicht nur zu Tode erschöpft, sondern auch völlig ausgehungert.
Gierig trinkt er ein Nuckelfläschchen leer, während nette Menschen ihn auf dem Arm halten.
Er ist eben noch ein richtiges Baby, was seinen Mut gegenüber den Hunden auf der Straße nur noch erstaunlicher macht.
Nun aber ist keine Verteidigung mehr nötig und Cha Lao kann sich entspannen. Nach einigen Tagen geht es ihm schon viel besser und er erkundet neugierig seine Umgebung.
Quelle: The Dodo
