Straßenhunde gehören auf der indonesischen Insel Bali zum alltäglichen Bild.
Doch das Leben auf der Straße ist hart – und so kämpft jeder dieser Vierbeiner hier für sich alleine ums Überleben.
So auch dieser kleine braune Welpe, der verzweifelt auf der Suche nach einem Unterschlupf war.
Er entdeckte ein Loch
Glücklicherweise fand der verlorene Vierbeiner ein Loch – auch wenn dieses gerade so groß war, um sich knapp hineinzuquetschen.
Es handelte sich dabei um den Eingang eines Abflussrohres, das sich am Rande einer viel befahrenen Straße befand.
Seine Hoffnung bestand darin, dass ihn hier jemand bemerken würde – doch das provisorische Zuhause hatte nicht gerade den besten Standort, denn die Autofahrer fuhren viel zu schnell vorbei, um den Welpen zu sehen.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer
Charlie, wie die Hündin später genannt wurde, hatte so wundervolle haselnussbraune Augen, die traurig aus dem Abflussrohr hervorblickten.
Doch selbst ihr treuester Blick half alles nichts, denn die Autofahrer beachteten die Hündin einfach nicht.
Es schien sich einfach niemand für den armen heimatlosen Welpen zu interessieren.
Bis zu jenem Tag, an dem sich alles für den Vierbeiner ändern sollte…
„Man konnte sehen, dass sie nur geliebt werden wollte“
Als Aubrey Lynn gerade zu Hause arbeitete, war ihr Mann wie so oft auf dem Weg ins Fitnessstudio.
Dann sah er plötzlich ein süßes Gesicht aus einem Abflussrohr blicken – und es war sofort um ihn geschehen!
„Er fuhr vorbei und wusste, dass er sie nicht einfach zurücklassen konnte, also drehte er um und schickte mir eine Nachricht“,
berichtet Audrey.
Als sie von dem armen Vierbeiner erfuhr, spielten ihre Gefühle verrückt – sie war traurig, dass der Welpe alleine an der Straße sitzen musste. Doch sie war auch voller Tatendrang, dem Tier zu helfen.
Sie wussten genau, was nun getan werden musste
Audrey und ihr Mann wollten in jedem Fall vermeiden, dass Charlie dem Verkehr zum Opfer fällt – denn die Autos fuhren nicht gerade langsam.
Darum mussten sie bei der Rettung vorsichtig vorgehen.
Jedoch ließ die Hündin sie nicht nah genug heran, um sie einzufangen.
Schließlich versuchten sie mit Leckerli, den Welpen aus seinem Versteck hervorzulocken – denn welcher Hund kann da schon widerstehen?
Doch Fehlanzeige – der Welpe rührte sich über 24 Stunden keinen Zentimeter aus seinem Abflussrohr.
„Wir saßen stundenlang da und versuchten, sie zu fangen“
Charlie machte keine Anstalten, dort jemals herauskommen zu wollen – also entschied das Paar, wieder zu gehen und mit ihren Rollern wegzufahren.
Plötzlich nahm die Situation eine drastische Wendung!
Charlie sprang auf und rannte sofort auf die beiden zu.
Anscheinend erkannte die Hündin, dass diese zwei Menschen es nur gut mit ihr meinten und sie bei ihnen in Sicherheit war.
Hunde waren nie geplant
Schließlich nahmen Audrey und ihr Partner die kleine Charlie mit nach Hause.
Eigentlich wollten die beiden gar keinen Hund haben, doch es dauerte nur wenige Tage, bis sie merkten, dass der Vierbeiner ihnen den Kopf verdreht hat.
Sie sprachen nicht einmal darüber, denn in erster Linie stand die Rettung des Welpen im Vordergrund.
„Aber ich glaube, in diesem Moment wussten wir beide, dass sie jetzt ein Teil unserer Familie ist“,
erzählt Audrey überglücklich.
Sie lebte sich schnell ein
Obwohl Audrey und ihr Partner für Charlie die ersten intensiveren menschlichen Kontakte waren, gewöhnte sie sich sehr schnell an ihr neues Leben.
Zunächst ließ das Paar Charlie an einem Rückzugsort in Ruhe fressen und schlafen.
„Als wir uns das erste Mal zu ihr setzten, war sie schüchtern“,
berichtet Audrey.
Doch schon nach kurzer Zeit lebte sie sich in ihrer neuen Familie ein und genießt seitdem die bedingungslose Liebe ihrer Menschen.
Sie hätten nie damit gerechnet – doch aus der Zweierfamilie ist nun eine glückliche Dreierfamilie geworden.