Als Dandon Miller mit seinem Motorrad in Richtung seines Elternhauses in Philadelphia aufbricht, hofft er auf eine angenehme Fahrt ohne Stau oder andere Probleme.
Doch mitten auf dem Highway beginnt der Verkehr plötzlich zu stocken. Was ist da los? Dandon steigt ab und sieht nach.
Ein Adler verursacht den Stau
Nachdem er an ein paar Autos vorbeigegangen ist, sieht er den Grund für den Stau: Ein Weißkopfseeadler sitzt mitten auf der Fahrbahn.
Das Adlerweibchen lebt und bewegt sich, aber gut geht es ihm sicher nicht, sonst würde es nicht auf der Straße sitzen.
Wahrscheinlich wurde die Adler-Dame angefahren und ist verletzt.
Ein paar Leute versuchen, sie zum Wegfliegen zu motivieren, aber sie hockt nur da und breitet hilflos ihre Flügel aus, ohne fliegen zu können.
Dandon opfert sein Lieblingshemd
Für Dandon ist sofort klar, dass er dem Tier helfen muss. Aber ein Adler hat Kraft und scharfe Krallen, selbst wenn er geschwächt ist.
Das Adlerweibchen einfach so hochzuheben, erscheint Dandon zu gewagt. Also zieht er kurzentschlossen sein Hemd aus, um es als Schutz um den Adler zu wickeln.
Es ist ein rot-schwarzes Flanellhemd, das Dandon seit acht Jahren fast täglich trägt und über alles liebt. Doch seine Tierliebe ist stärker als seine Liebe zu dem Hemd.
Der Plan funktioniert. Mithilfe des Hemdes kann Dandon die Adler-Dame hochheben und trägt sie an den Fahrbahnrand. Zum Glück wehrt sie sich nicht.
Warten auf die Retter
Dandon behält das Adlerweibchen fürsorglich auf dem Arm, während er mit einer Hand die Tri-State Bird Rescue and Research anruft. Das ist eine Vogel-Rettungsstation in der Nähe.
Mit dem Adler auf dem Motorrad fahren kann er nicht, also muss er warten, bis die Tierrettung kommt.
Ganze 45 Minuten steht er dort mit der schweren Adler-Dame auf dem Arm. Aber er merkt ihr Gewicht kaum, er denkt nur daran, dass ihr geholfen werden muss.
Endlich kommen die Tierretter und nehmen das Adlerweibchen mit. Das Hemd darf Dandon behalten. Es hat nun einige Löcher, aber das ist ihm egal. Er wird es jetzt noch lieber tragen.
In der Rettungsstation wird festgestellt, dass der Adler einige Weichteilverletzungen und eine Verletzung an einem Auge hat, aber zum Glück keine Knochenbrüche.
Die Chancen stehen gut, dass die Adler-Dame bald wieder ganz gesund ist und in die Natur zurückkehren kann.
Was für ein Glück, dass der tierliebe, hilfsbereite Motorradfahrer vorbeikam, sonst wäre der Adler womöglich noch überfahren worden.
Quelle: The Dodo