Schleiereulen sind gewöhnlich weiß. Durch ihren herzförmigen weißen Gesichtsschleier sind sie einfach von anderen Eulenarten zu unterscheiden.
Die beeindruckenden Tiere sind in fast allen Regionen der Erde anzutreffen. Zwischen 11.000 und 17.000 Paaren brüten allein in Deutschland.
Doch diese Schleiereule ist einzigartig und etwas ganz Besonderes. Denn sie ist schwarz und die Chance für die Geburt eines schwarzen Exemplars ist schwindend gering.
Du bist ja gar nicht weiß!
Ihr Gefieder ist wie ein mit Sternen übersäter Nachthimmel. Ein Tier mit dieser extrem seltenen Färbung scheint wirklich geradewegs aus dem Reich der Geister zu kommen.
Nur ein Exemplar von 100.000 hat den Fluch und Segen, sich mit diesem umwerfenden Gefieder durch die Lüfte schwingen zu dürfen.
Eine Genmutation sorgt in diesem Fall für einen sogenannten Melanismus, wodurch sich die Gefiederfarbe ändert.
Leider beschert diese Pigmentierung den kleinen Babyeulen große Schwierigkeiten. Mama-Eule erkennt das schwarze Küken unter ihrer weißen Brut nicht als ihr eigenes an und kickt es aus dem Nest.
Geringe Überlebenschancen in der Wildnis
So ist die kleine besondere Eule ganz auf sich allein gestellt, ohne Eltern, die sie füttern. Leider ist ein Leben in Gefangenschaft meistens die einzige Möglichkeit, wie die schwarzen Eulen überleben können.
Darüber hinaus bringt ihre außergewöhnliche Pigmentierung weitere Auffälligkeiten, die ein Leben in freier Wildbahn fast unmöglich machen.
Schwarze Schleiereulen haben oft eine Sehschwäche und entwickeln nicht selten Hörprobleme. Eine erfolgreiche Jagd in der Wildnis ist oft nicht möglich.
Es ist also unerlässlich, dass die “Geister-Eulen” von Menschenhand aufgezogen und gefüttert werden.
Aber natürlich nehmen sich viele gern der Aufzucht an. Schließlich kann nicht jede Falknerei von sich behaupten, ein solch rares Tier in ihrer Zucht zu haben!
Für die, die sich um die Eulen kümmern, ist ihr majestätischer Anblick sicherlich jeden Tag ein Grund zur Freude.
Quelle: lexnau.com, NABU