Louise Drolz hat ein schönes Haus am Ufer des Hafens von Sydney. Es ist umgeben von Küstenregenwald und in diesem Wald leben allerlei Tiere.
Normalerweise bleiben diese Tiere draußen, doch ein vorwitziger Geselle stattet Louise eines Tages einen Besuch ab.
Kleiner grüner Bursche
Dieser tierische Besucher ist klein, grün und quakt gerne. In anderen Worten: Es ist ein Frosch – durchaus keine seltene Tierart in der Umgebung von Louises Haus.
Der Frosch sitzt aber nicht im Flur, nicht in der Küche und nicht im Wohnzimmer, als Louise ihn entdeckt, sondern im Gäste-WC.
Dort hockt er mit der größten Selbstverständlichkeit in der Toilettenschüssel, als handele es sich um seinen kleinen Privatteich. In gewissem Sinne stimmt das von nun an auch.
Ein Sprung in die Schüssel
Wie genau der Frosch in das Klo gelangt ist, kann Louise nicht sagen.
Sie vermutet, dass er eines Tages durch die offene Tür hineingehüpft und dann mit einem beherzten Sprung in der Toilettenschüssel gelandet ist.
Das ist aber nicht die einzige Möglichkeit, denn der Frosch hat über das Abwassersystem auch von der anderen Seite Zugang zur Toilette.
Zunächst glaubt Louise, der Frosch würde vielleicht den Weg in die Freiheit nicht mehr finden, und setzt ihn aus.
Wenn sie nun meint, sie habe ihn das letzte Mal gesehen, dann irrt sie sich gewaltig.
Es dauert nicht lange und dann sitzt Stanley – so nennt sie ihn jetzt – wieder seelenruhig in der Kloschüssel.
Stanley darf bleiben
Mal verschwindet Stanley für einige Stunden, mal für eine längere Zeit, aber immer kommt er wieder zurück.
„Ich kann versichern, dass Stanley nicht in der Toilette gefangen ist“,
sagt Louise und äußert ihre Vermutung, warum es dem Frosch in ihrem Klo so gut gefällt:
„Es ist eine Umgebung, in der er größtenteils sicher vor Raubtieren ist und über reichlich Nahrung verfügt.“
Bei der Nahrung handelt es sich nicht um Essensreste, die Louise ins Klo schüttet, sondern um Insekten, die in großer Zahl das Abwassersystem bevölkern.
Da es in Louises Haus noch weitere Toiletten gibt, überlässt sie das Gäste-WC gerne Stanley.
Ihr grüner Hausfreund scheint sich dort einfach wohlzufühlen, und wenn er nicht gestorben ist, dann quakt er dort noch heute.
Quelle: The Dodo