Der Waldbrand am Evros hat eine Schneise von Chaos und Verwüstung hinterlassen.
Brände am griechischen Grenzfluss Evros sind zwar keine Seltenheit, doch dieses Mal brennt es mit einer nie dagewesenen Intensität.
Pflanzen, Menschen und unzählige Haus-, Nutz- und Wildtiere sind in Lebensgefahr. Doch Tierschützer setzen alles daran, so viele wie möglich zu retten.
Es ist ein hoch emotionales Projekt.
Der schlimmste Brand der Geschichte
Der Waldbrand am Evros ist der heftigste und verheerendste Brand, den es je in der EU gegeben hat, steht mittlerweile fest.
Zu diesem traurigen Schluss kommt das EU-Erdbeobachtungsprogramm “Copernicus” nach der Auswertung von Satellitenbildern.
770 Quadratkilometer liegen in Schutt und Asche. Rettungsteams sind rund um die Uhr im Einsatz.
Tierschützer der Organisation “ANIMA” sowie “Animal Action Greece” suchen in der Verwüstung nach Überlebenden.
Hunde, Katzen, Streuner, Pferde, Esel, Schafe und auch Wildtiere wie Igel, Schildkröten, Mauersegler und andere Vögel – zwischen ihrer Behandlung wird kein Unterschied gemacht.
Riesige Bereitschaft zu helfen
Trotz des immer noch existierenden Verletzungsrisikos durch den Rauch sind die Helfenden bereit, die Tiere zu retten.
Darunter sind nicht nur Experten wie Diplom-Biologin und Geschäftsführerin der „Aktionsgemeinschaft Artenschutz“ Birgit Braun, sondern auch Freiwillige, die selbst ihr Hab und Gut in den Flammen verloren haben.
Sie führen Pferde aus den Rauchwolken, füttern Schildkröten aus Wasserflaschen, errichten Notfallkliniken und versorgen alle Tiere so gut es geht mit Medikamenten.
Ein Damhirsch hat als einziger seiner Herde überlebt – indem er sich in einen Hotelpool retten konnte. Er behält jedoch seine verletzten Vorderbeine zurück.
Es ist ein trauriges, aber auch ebenso rührendes Bild.
Mehr als 800 Mauersegler, 300 Landschildkröten, zehn Igel, ein Dutzend Eidechsen und Schlangen sowie fast 100 Falken befinden sich in der Obhut des Pflegepersonals.
Was passiert jetzt?
Haustiere finden vor allem über Social Media schnell ihre Familien wieder. Doch für die Wildtiere ist die Zukunft noch ungewiss.
Der Plan ist natürlich, sie wieder auszuwildern. Doch dabei spielen das Alter der Tiere, ihre Verfassung, die Jahreszeit und die Futtersituation in freier Wildbahn eine entscheidende Rolle.
Finanzielle Unterstützung ist weiterhin willkommen und notwendig. Jede Spende hilft, Verbandszeug, Futter, Pflege, Medikamente und die Errichtung weiterer Kliniken zu gewährleisten.
Wir hoffen, dass alle Tiere bald wieder das Leben führen können, das sie vor dem Brand hatten!
Quelle: Deine Tierwelt Magazin, DW