Es kommt immer wieder vor, dass Tiere in einer Region gefunden werden, in die sie nicht gehören.
Die Ursachen dafür sind vielfältig. Dass aber ein Wasservogel von der Westküste der USA an der Ostküste angetroffen wird, ist schon sehr selten.
Die Frage, wie er dahin gekommen ist, stellen sich die Retter nicht. Sie sind mehr daran interessiert, das Tier möglichst gesund wieder auszuwildern. Es gibt aber ein Problem.
Aufmerksamer Passant greift ein
In einem kleinen Ort auf Long Island, New York, entdeckt ein Passant einen wie eine junge Ente aussehenden Vogel, der am Straßenrand entlang watschelt.
Er nimmt sich der Ente an und informiert die Polizei, die das offensichtlich noch junge Tier zu Karenlynn Stracher, einer Wildtier-Retterin, bringt.
Sie erkennt sofort, dass es sich nicht um eine Ente, sondern um einen gescheckten Haubentaucher handelt, der an der Ostküste eigentlich nichts zu suchen hat.
Eine Frage des Überlebens
Verletzt ist der kleine, weibliche Wasservogel nicht. Trotzdem nimmt Karenlynn ihn mit nach Hause, um ihn gründlich zu untersuchen.
“Sie war zwar nervös, aber nicht panisch oder hat sich gewehrt“,
erzählt die Tierretterin.
Bei einer genaueren Untersuchung stellt Karenlynn fest, dass das Gefieder des Haubentauchers nicht wasserfest ist.
Für einen Vogel, der sein ganzes Leben im Wasser verbringt und sich hauptsächlich von kleinen Fischen ernährt, ist ein wasserfestes Gefieder Voraussetzung zum Überleben.
Das ist ein Fall für Spezialisten
Karenlynn vermutet, dass Parasiten, Probleme mit den Drüsen, Unterernährung und andere Ursachen schuld an der Anomalie sein könnten.
Deshalb bringt sie den Vogel zum Sweetbriar Nature Center, einer Auffangstation für auf Long Island lebende Wildtiere.
Die Spezialisten dort sollen die genaue Ursache für die fehlende Wasserdichtigkeit herausfinden und möglichst kurieren.
Karenlynn ist zuversichtlich, dass der junge Haubentaucher schon im nächsten Frühling wieder ausgewildert werden kann.
Sollte das gelingen, verdankt der Vogel sein Leben nicht etwa den Tierschützern, sondern in erster Linie dem aufmerksamen Passanten, der ihn nicht seinem Schicksal überlassen hat.
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Quelle: The Dodo
