Es ist nicht selten in der Natur, dass Mütter ihre Kinder verstoßen. Im Falle des Gorillababys Kaius scheint erst alles gutzugehen. Doch dann kommt alles anders als erhofft.
Erstes Gorilla-Baby
Im Mogo Wildlife Park, der sich in New South Wales, Australien, befindet, kommt Gorillababy Kaius zur Welt. Es ist die erste Geburt eines Gorillas in dem Wildtierpark.
Seine Mutter Kipenzi meistert die Geburt zunächst mühelos. Es scheint alles gut gegangen zu sein und Kipenzi nimmt sich des Kleinen direkt an.
Die Gorilladame putzt Kaius und kümmert sich rührend um ihren Nachwuchs.
Unvorhergesehene Komplikation
Doch es kommt zu einer Komplikation. Denn Kipenzi schafft es nicht von alleine, die Plazenta abzustoßen. Sie muss medizinisch versorgt werden. Da passiert, womit nicht gerechnet wurde: Gorillapapa Kisane nimmt Kipenzi das Junge weg.
Mit diesem Verhalten war nicht zu rechnen. Obwohl der Gorilla-Papa liebevoll und sanft mit Kaius umgeht, bringt er es der Mutter mehrere Stunden lang nicht zurück. Doch dann verfliegt Kisanes Interesse und er lässt den hilflosen Kaius einfach liegen.
Zoowärter:innen müssen einschreiten
Das Team rund um Zoowärter Chad Staples muss handeln. Sie nehmen das Gorillababy an sich, um es medizinisch zu untersuchen. Gleichzeitig wird ein medizinischer Eingriff bei Kipenzi durchgeführt, um die Plazenta zu entfernen.
Einen Tag später soll Kaius wieder zu seiner Familie zurück. Vor den Augen der Gorillas wird er auf ein Lager gebettet, auf das seine Mama und seine Großmutter Zugriff haben.
Doch Kipenzi zeigt keinerlei Interesse mehr an ihrem Nachwuchs. Sie scheint mit den Folgen der OP zu kämpfen.
Kaius Verhalten ändert sich
Solange wie möglich lassen die Zoowärter:innen Kaius in dem Gehege im Freien. Doch schließlich stellen sie fest, dass Kaius Verhalten sich verändert. Seine Haut nimmt eine andere Farbe an und er wirkt kraftlos.
Und plötzlich kämpft das Parkpersonal um das Leben des Neugeborenen. Besonders Tierpfleger Staples nimmt sich des Kleinen an.
Da wir Menschen zu 98 Prozent unsere DNA mit Gorillas teilen – nur Schimpansen sind uns mit 99 Prozent noch näher, ähnelt die Pflege dem eines menschlichen Babys.
Zoowärter Chad Staple übernimmt die Pflege
Während Staple und das medizinische Personal sich rührend um Kaius kümmern, sieht es für einen Moment so aus, als würde das Gorilla-Baby einer Infektionskrankheit erlegen. Doch das medizinische Team gibt alles. Eine Woche lang wird Kaius an Sauerstoff angeschlossen und wird künstlich ernährt.
Nach und nach verbessert sich der Gesundheitszustand von dem Jungen. Nach ein paar Tagen ist er kräftig genug. Es gelingt ihm, wieder eigenständig zu atmen und zu essen. Außerdem kann er endlich seine Medizin zu sich nehmen.
Gorilla-Mama will nichts mehr von Kaius wissen
Da die Gorilla-Mama Kaius nach wie vor ablehnt, übernimmt Staple weiterhin die Pflege. Er wird zur Hauptbezugsperson des Kleinen. Er füttert ihn mit dem Fläschchen und ist stets an seiner Seite. Allerdings geschieht dies alles vor den Augen der Gorilla-Familie.
Die Tierpfleger:innen haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Kaius wieder von seiner Familie aufgenommen wird. Und so füttert Staple das Baby vor den Augen der Gorillas. Auch sein Nachtlager ist neben den Käfigen, in denen die anderen Gorillas übernachten. So soll die Bindung zwischen den Tieren aufrechterhalten werden, damit sie irgendwann zusammenleben können.
Jeden Tag ein kleiner Schritt
Auch wenn es derzeit noch nicht danach aussieht, als würde Kaius bei seiner Familie Anklang finden, gibt es einzelne Zeichen, die Mut machen. So schreibt Pfleger Staples auf seiner Facebook-Seite:
„Ein paar wirklich schöne Interaktionen und sogar einige kleine Berührungen. Es ist noch ein langer Weg, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Jeden Tag kleine positive Schritte.“
In diesem Video von Pfleger Chad kannst du dich selbst überzeugen, wie süß der kleine Kaius ist und wie liebevoll er gepflegt wird!
1 Kommentar zu „Wie sich dieser Tierpfleger um ein verstoßenes Gorilla-Baby kümmert, lässt alle Herzen schmelzen“
Das Kleine ist einfach nur süß!:)
Vielleicht hatte die Gorillamama bemerkt, dass der Kleinen was fehlt und dass Menschen ihr besser helfen können. Sie sind sehr viel schlauer als Menschen sich denken können. Sie sind einer meiner Lieblingstiere, obwohl sie eigentlich sehr menschlich sind, daher passt das Wort „Tier“ für sie und andere Primaten nicht wirklich.