Als Patellaluxation wird das Herausspringen der Kniescheiben aus dem Gleitlager bezeichnet.
Sie ist in der Regel mit starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen beim Gehen verbunden.
Wie du mit deinem Hund mit einer erhöhten Anfälligkeit für eine Patellaluxation spazieren gehen kannst, worauf zu achten ist, wie du ihn unterstützen kannst und welche Übungen es gibt, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWie kann ich meinen Hund mit Patellaluxation auf einen Spaziergang vorbereiten?
Das Wichtigste bei einer Patellaluxation ist die Muskelaufwärmung zur Gelenkunterstützung vor jedem Spaziergang.
Das ist sehr wichtig zur Vorbeugung einer Patellaluxation beim Hund, da die aufgewärmte Muskulatur eine optimale Stützfunktion besitzt.
Dadurch werden im Idealfall die Kniescheiben besser in Position gehalten.
Das Aufwärmen erreichst du, indem du mit deinem Hund in den ersten vier bis fünf Minuten im langsamen Schritttempo an der Leine gehst und danach das Tempo behutsam erhöhst.
Worauf achten, wenn mein Hund an Patellaluxation leidet und wir spazieren gehen?
Bei einer Patellaluxation kannst du deinen Hund mit speziellen Geh- und Hilfsmitteln wie Hundeschuhen und orthopädischen Bandagen unterstützen.
Du solltest auch auf Gefahren, Hindernisse, Schmerzanzeichen und Untergründe achten.
Gehhilfe
Eine Gehhilfe ist empfehlenswert, wenn dein Hund an einer Patellaluxation Grad 3 oder 4 leidet.
Dabei springt die Kniescheibe sehr häufig heraus, ohne sich zügig wieder zurückzuverlagern.
Mit einer Gehhilfe wird die Hinterhand beim Spazierengehen entlastet, indem weniger Körpergewicht auf die Knie und folglich weniger Druck auf die Kniescheibe wirken.
Spezielle Hundeschuhe
Es gibt orthopädische Schuhe gegen eine Patellaluxation beim Hund. Sie sind besonders weich und flexibel sowie elastisch-federnd.
Diese Eigenschaften schaffen eine ideale Dämpfung, durch die Stöße auf das Kniegelenk beim Gehen und Laufen abgefedert werden.
Orthopädische Kniebandage
Wie für Menschen sind auch orthopädische Kniebandagen für Hunde erhältlich. Sie besitzen eine Stützfunktion der Kniescheibe, damit sie in ihrer Position verbleibt.
Gefahren und Hindernisse meiden
Meide beim Spazierengehen mögliche Gefahren und Hindernisse, die deinen Hund zu einer hohen Hinterbein- beziehungsweise Kniebelastung veranlassen.
Das können beispielsweise diese sein:
- Kontakt zu spielfreudigen Artgenossen
- Frei laufen lassen, vor allem dort, wo Wild zum Jagen animiert
- Spaziergänge, bei denen Treppen zu überwinden oder Baumstämme zu überspringen sind
- Spaziergänge in Gegenden, in denen sich der Hund erschrecken kann, beispielsweise an lauten Baustellen
Schmerzanzeichen erkennen
Du solltest nicht mehr mit deinem Hund spazieren gehen, wenn er aufgrund einer Patellaluxation Anzeichen von Schmerzen zeigt.
Dabei reicht es bereits, wenn er seine Knie überfordert, denn in nächster Instanz folgen meist Schmerzen.
Typische Anzeichen für Überforderung der Knie und Schmerzen sind diese:
- Der Hund läuft träger mit der Hinterhand.
- Er bleibt zwischendurch häufiger stehen und hebt gegebenenfalls ein Bein zur Entlastung an.
- Er wirkt lustlos.
- Er humpelt oder lahmt oder läuft hüpfend.
- Er jault beim Auftreten auf.
- Er läuft auf drei Beinen.
Geeigneter Untergrund
Bei einer Patellaluxation beim Hund solltest du besser auf weichen Untergründen spazieren gehen als auf hartem Asphalt.
Weiche, nachgebende Untergründe schonen die Gelenke, und Stoßdruck, der die Knie belastet, bleibt aus.
Geeignete Untergründe sind beispielsweise:
- Sand
- Feuchter Waldboden
- Laubbedeckter Boden
- Rindenmulch
Wie kann ich meinen Hund mit Patellaluxation während des Spaziergangs unterstützen?
Du kannst einige Maßnahmen zur Unterstützung deines Hundes während des Spazierganges ergreifen, die sich auf Dauer, Tempo, Streckenlänge und Pausen beziehen.
- Spaziergangsdauer: nicht länger als 30 Minuten
- Tempo: langsam, Schritttempo, das der Hund vorgibt
- Streckenlänge: hängt vom Schweregrad der Luxation ab, besser häufige kurze Strecken statt eines langen Spaziergangs
- Regelmäßige Pausen zur Vorbeugung einer Überbelastung
Wie viel Bewegung ist für einen Hund mit Patellaluxation während des Spaziergangs angemessen?
Die Bewegungsmenge kann von Hund zu Hund unterschiedlich sein. Aber es ist wichtig, stets die individuellen Bedürfnisse des Hundes zu berücksichtigen.
Anzeichen wie Hinken, Lahmheit, vermehrtes Hecheln und der Unwillen, weiterzugehen, weisen auf eine Überforderung oder Schmerzen hin.
Sie zeigen auch, dass das Bewegungsmaß für den Tag erreicht ist.
Gibt es Übungen, die meinem Hund mit Patellaluxation während des Spaziergangs helfen können?
Dehnungsübungen beim Spazierengehen sind für die Patellaluxation beim Hund mit Grad 1 und 2 optimal, um die Durchblutung beim langsamen Spaziergang anzuregen.
Übungen für die Muskelstärkung stabilisieren zudem die Kniegelenke.
Nachfolgend schlagen wir dir 3 Übungen vor.
1. Übung
- Lass deinen Hund neben dir anhalten.
- Führe ein Leckerchen vor seine Nase und zieh es weg, sodass er sich nach vorn strecken muss.
- Achte darauf, dass er seine Standposition nicht verlässt.
- Wiederhole die Übung mehrmals.
2. Übung
- Such einen Hügel ohne Rutsch- oder Stolpergefahren.
- Führe deinen Hund langsam hinauf und langsam wieder hinunter.
- Achte auf kontrollierte Schritte deines Hundes.
- Wiederhole die Übung drei Mal pro Weg.
3. Übung
- Such einen flachen, rutschfesten Untergrund.
- Lass deinen Hund neben dir abwechselnd sitzen und stehen.
- Achte auf kontrollierte Bewegungen und eine korrekte Ausführung.
- Erhöhe langsam das Steh-Sitz-Tempo.
- Empfehlenswert sind drei Wiederholungen mit je fünf bis zehn Einheiten bis zu drei Mal wöchentlich.
Wie sollte man mit einem Hund mit einer Veranlagung zur Patellaluxation spazieren gehen? Schreib uns deine Meinung gerne als Kommentar!