Wenn ein Hund über die Regenbogenbrücke geht, ist das für die Besitzer eine schlimme Erfahrung, und Trauer ist völlig normal.
Was man dabei nicht vergessen darf: Auch für einen anderen Hund, der zur Familie gehört, bedeutet der Tod seines Artgenossen einen schweren Verlust.
Wie kannst du helfen, wenn dein Ersthund gestorben ist und dein Zweithund trauert? Wir haben die Antwort.
Wie äußert sich die Trauer des Zweithundes, wenn der Ersthund gestorben ist?
Es gibt einige häufig auftretende Verhaltensweisen, an denen du die Trauer deines Hundes um den verstorbenen Artgenossen erkennen kannst, wie etwa:
- geringerer Appetit
- vollständige Verweigerung der Nahrungsaufnahme
- längere Schlafzeiten und Schlafstörungen
- Änderungen im Bellverhalten (weniger oder mehr, leiser oder lauter)
- verstärkte Anhänglichkeit
- geringeres Interesse am Spielen
- Rückgang der körperlichen Aktivität
Diese Anzeichen können gemeinsam oder vereinzelt auftreten, wenn dein Ersthund gestorben ist und der Zweithund trauert.
Wie lange trauert ein Hund um einen anderen Hund?
Wie bei Menschen ist die Trauer um einen Freund oder Familienangehörigen bei Hunden ein individueller Prozess, der von Fellnase zu Fellnase unterschiedlich lange dauern kann.
Darüber hinaus können einzelne wahrnehmbare Aspekte der Trauer unterschiedlich lange anhalten.
Der Gesamtprozess der Trauer ist einer Studie für das wissenschaftliche Journal „Animals“ zufolge im Durchschnitt in weniger als sechs Monaten abgeschlossen.
Der American Kennel Club zitiert die Tierärztin und Beraterin für Pup Life Today, Dr. Jennifer Coates, mit einer ähnlichen Einschätzung: „Typischerweise normalisiert sich das Verhalten innerhalb von zwei bis sechs Monaten.“
💡 Wichtig
Als Herrchen oder Frauchen solltest du deinem Hund die Zeit geben, die er zum Trauern braucht, und zugleich in dieser schweren Zeit zuverlässig für ihn da sein.
Wie kann ich meinem trauernden Zweithund helfen, wenn der Ersthund gestorben ist?
Wenn dein Ersthund gestorben ist und der Zweithund trauert, solltest du dir vor allem darüber im Klaren sein, dass du für den zweiten Hund jetzt noch wichtiger bist als zuvor.
Es gibt eine Leerstelle in seinem Leben, und die kannst du besser füllen als jeder andere. Nähe, Streicheleinheiten und körperliche Zuwendung sind jetzt besonders wichtig.
Falls du selbst noch von der Trauer um deinen ersten Hund gefangen bist, musst du das vor dem zweiten Hund nicht verbergen.
Der Versuch wäre ohnehin zwecklos, denn ein Hund kann echte Gefühle buchstäblich riechen. Ansonsten kannst du deinem Hund noch auf diese Arten helfen:
- Schau deinen Hund öfter direkt an und sprich mit ihm.
- Lass ihn verstärkt an geselligen Ereignissen teilhaben. Wenn er daran nur still beobachtend teilnehmen will, ist das in Ordnung.
- Lass ihn so selten wie möglich allein. Allein zu sein, ist für einen Hund nie schön und für eine trauernde Fellnase noch schlimmer.
- Mach lange Spaziergänge in einer neuen Umgebung mit ihm. Unbekannte Sinneseindrücke können seine Aufmerksamkeit stimulieren.
- Such einen Tierarzt auf, wenn du dir große Sorgen wegen seines Verhaltens machst.
Sollte man einen neuen Hund anschaffen, um den trauernden Hund abzulenken?
Du solltest nicht sofort einen neuen Hund anschaffen, um deinen Hund von seiner Trauer abzulenken.
Er hatte eine individuelle Beziehung zu seinem verstorbenen Artgenossen, und die lässt sich bei einem Hund ebenso wenig ersetzen wie bei einem Menschen.
Ein neuer Hund ist außerdem immer mit neuem Konfliktpotenzial in der Kennenlernphase verbunden.
Diesen Stress solltest du deinem Hund nicht noch zusätzlich zu seiner Trauer zumuten.
Ist ein neuer Hund langfristig eine gute Idee?
Ganz anders sieht es aus, wenn du dir über die langfristige Anschaffung eines neuen Hundes Gedanken machst.
Das kann eine gute Idee sein, da dein Hund das gemeinsame Leben mit einem Artgenossen ja bereits kennt und zu schätzen weiß.
Warte aber mit der Anschaffung eines neuen Zweithundes, bis die Zeichen der Trauer bei deiner Fellnase verschwunden oder zumindest deutlich zurückgegangen sind.
Nun ist dein Hund grundsätzlich wieder bereit, neue Freundschaften zu schließen.
Ist dein Ersthund gestorben, und dein Zweithund trauert? Wie geht ihr mit der Situation um? Erzähle uns gerne in den Kommentaren davon!
