Bewegung, Spaß und Spiel – alles Dinge, die wirklich jeder Hund liebt. Dem gegenüber stehen einige Dinge, die fast kein Hund wirklich toll findet.
Wie verhält es sich hier beispielsweise mit dem Hund anpusten? Findet er das gut oder nicht?
Finde die Antwort auf diese und weitere Fragen im folgenden Ratgeber heraus.
Inhaltsverzeichnis
ToggleHund anpusten: Ist das in Ordnung?
Hunde sind keine großen Freunde davon, ins Gesicht, an die Ohren oder an die Pfoten gepustet zu werden. Demnach ist es nicht in Ordnung, wenn Du Deinen Hund anpustest.
Allerdings sind Hunde nun einmal Individuen. Und so kann es durchaus sein, dass Dein Hund nichts dagegen hat. Und ihr so im Gegenteil sogar eine etwas schräge Routine etabliert, die nur für Euch beide da ist.
Lese-Tipp: Du möchtest verstehen, warum es keine gute Idee ist, Hunde anzupusten? Erfahre mehr in unserem Artikel zum Thema „Warum soll man Hunde nicht anpusten?
Hund anpusten als Erziehungsmaßnahme – Ja oder Nein?
Für die Hundeerziehung gibt es eine Unmenge an Mitteln, Wegen und Kommandos, um diese erfolgreich durchzuführen.
Deinen Hund anzupusten, ist nicht unbedingt eines dieser Mittel. Denn Hunde mögen es nicht, sie können mit diesem „Kommando“ nichts anfangen.
Unsere Empfehlung: Möchtest Du Deinen Hund artgerecht erziehen, arbeite mit klaren und vor allem verbalen Botschaften. Am Laut Deiner Stimme kann Dein Hund bereits erkennen, was er darf und was nicht.
Darum mögen Hunde es nicht, angepustet zu werden
Versetze Dich doch einmal in die Lage Deines Hundes. Beziehungsweise nimm einmal seine Perspektive ein.
Fändest Du es besonders witzig, wenn Dir jemand ins Gesicht pustet? Oder an die Ohren?
Wir vermuten mal, dass die Antwort „Nein“ lautet. Könnte Dein Hund reden, würde er Dir genau diese Antwort ebenfalls geben.
Denn: Angepustet zu werden, ergibt einfach keinen Sinn. Für Hunde noch weniger, als für uns Menschen. Was möchtest Du ihm mit diesem Verhalten sagen? Oder was soll er daraus für einen Nutzen ziehen?
Was das Anpusten wohl vermutlich bei ihm auslöst? Er fühlt sich unwohl, ist verwirrt, vielleicht sogar angenervt.
Die Folge: Machst Du das andauernd, merkst aber nicht, dass Dein Hund das nicht mag, wird er sich über kurz oder lang von Dir distanzieren.
Diese 7 Dinge solltest Du ebenfalls nicht bei Deinem Hund machen
Angepustet zu werden ist also eine Sache, die die wenigsten Hunde besonders schätzen. Es macht für sie keinen Sinn, im Zweifel ist es sogar sehr unangenehm, wenn Luft auf die Nase kommt.
Doch welche anderen Dinge solltest Du ebenfalls vermeiden, um Deinen Hund nicht zu verärgern und dafür zu sorgen, dass er Dir ausweicht?
1. Permanentes Kopftätscheln
Hier gilt das gleiche Prinzip, wie beim Anpusten. Stell Dir einmal vor, Deine Oma tätschelt Dir permanent den Kopf. Am besten in Kombination mit „Oh, was bist Du aber groß geworden!“ in entsprechendem Tonfall.
Na, findest Du das gut? Nein? Dein Hund sieht es genauso. Denn: Hunde finden es überhaupt nicht witzig, wenn Menschen ihnen ständig den Kopf tätscheln. Der Grund: Sie fühlen sich bis zu einem gewissen Grad bedroht.
2. Von oben streicheln
Gehen wir noch einen Schritt weiter. Du streichelst Deinen Hund von oben. Beziehungsweise streckst Deine Hand von oben nach ihm aus.
Hier ist sogar Vorsicht geboten. Denn Dein Hund kann diese Geste, die Du absolut nicht böse meinst, als Bedrohung und Angriff werten.
Unabhängig davon, wie groß Dein Hund ist: Du bist immer noch ein ganzes Stück größer. Und stellst mit dieser Geste definitiv eine potenzielle Gefahr dar.
Schlimmstenfalls schnappt Dein Hund nach Dir. Und das solltest Du für eine innige Beziehung unbedingt vermeiden.
3. Immer dieselbe Gassi-Runde
Hunde lieben Abwechslung und Beschäftigung. Das gilt natürlich auch für das tägliche Gassigehen. Du entscheidest Dich jedes Mal für dieselbe Runde?
LANGWEILIG!! Dein Hund hat hier schließlich schon alles entdeckt und erschnüffelt, was dieser Weg hergibt. Kurzum: Es gibt keine spannenden Neuigkeiten.
Die Folge: Dein Hund ist unausgelastet, er ist unterfordert. Entscheidest Du Dich schon für immer den gleichen Weg, sorge hier zumindest für Abwechslung.
Gut zu wissen:
Dein Hund wird sich schon dann nicht mehr langweilen, wenn Du das Gassigehen mit Stöckchen werfen oder einem kleinen Hindernis-Parcours „aufpeppst“.
4. Ständig laut sein
Hunde haben empfindliche Ohren. Demnach ist Lärm für sie gewissermaßen Gift. Natürlich halten sie sich nicht daran, wenn es um das eigenen Bellen geht.
Fakt ist aber, dass Hunde es nicht schätzen, wenn sie ständigem Lärm ausgesetzt sind – vor allem nicht, wenn dieser von Dir ausgeht.
5. Anschreien
Anschreien ist quasi die Eskalationsstufe des Lautseins. Es handelt sich dabei zudem um eine Form der Gewalt.
Und ist allein schon aus diesem Grund ein absolutes No-Go in der Art und Weise, mit einem Hund oder Tier umzugehen!
Dabei spielt es keine Rolle, ob Du aus purer Verzweiflung schreist oder aber, weil Du aggressiv bist.
Dein Hund wird die Welt nicht mehr verstehen. Und Dein Geschreie als Aggression interpretieren.
Die Folgen: Wenn Du „Glück“ hast, wendet er sich lediglich von Dir ab, distanziert sich, möchte mit Dir nichts mehr zu tun haben.
Im schlimmsten Fall wird er in den Angriff übergehen – vor allem dann, wenn das Anschreien von entsprechender Gestik begleitet ist.
6. Doppelbotschaften senden
Konsequenz ist das A und O einer erfolgreichen und artgerechten Hundeerziehung.
Das heißt: Hast Du einmal Erlaubnisse und Verbote ausgesprochen, sind diese gewissermaßen die von nun an geltenden Hausregeln.
Einmal implementiert, hält sich Deine Fellnase in der Regel an das, was Du ihr beigebracht hast. Sie hat Dich als Alphatier beziehungsweise Rudelführer akzeptiert.
Beginnst Du nun aber, Deinem Hund Doppelbotschaften zu senden und vielleicht Verbote nicht einzuhalten?
Dann ist die Verwirrung groß. Und auch der Respekt, den Dein Hund Dir entgegenbringt, wird in Mitleidenschaft gezogen.
7. Lustige Kostümchen anziehen
Dein Hund ist ein Hund – keine Puppe, kein Baby, kein Kinderersatz. Ergo haben lustige und vermeintlich niedliche Kostüme an ihm absolut nichts verloren.
In vielen Fällen schränken diese das Sichtfeld des Hundes ein. Dieser wiederum fühlt sich eingeengt, bekommt Angst, ist verwirrt.
Natürlich heißt das nicht, dass Du einem besonders kälteempfindlichen Hund keinen Outdoor-Mantel überlegen kannst.
Verzichte aber bitte auf Kopfbedeckungen oder ähnlichen „Schnickschnack“.
Fazit
Deinen Hund anzupusten, ist wohl in der Regel keine gute Idee. Denn diese Geste der Zuneigung, die Du vielleicht auch amüsant findest, ergibt für Deinen Hund keinen Sinn.
Natürlich sind alle Hunde verschieden. Und in einigen Fällen kann es sogar sein, dass ein besonders „schräger“ Hund (das meinen wir sehr lieb!) das sogar mag.
Geht es um die Erziehung, stehen Dir unzählige andere Möglichkeiten zur Verfügung, um als Rudelführer akzeptiert zu werden – solange Du die von uns genannten Dinge vermeidest.
Wie steht Dein Hund zum Anpusten? Findet er das doof oder gehört er zu den Fellnasen, die hieraus ein kleines Ritual mit Dir gemacht haben?
Wir freuen uns auf Deine Erfahrungen und Geschichten in unseren Kommentaren!
3 Kommentare zu „Hund anpusten: gerechte Erziehungsmaßnahme oder Tierquälerei?“
Danke dir den Tip mit dem Anpusten. Top! Habe ich gleich ausprobiert und es stimmt. Der Hund reagiert verwirrt. Und da er in dieser Situation auch leicht überfordert erscheint und Probleme hat, das Kommando einzusortieren, habe ich Ihn gleich noch mal angepustet. Denn :Wiederholung dient der Festigung. Also noch mal vielen Dank für den tollen Hinweis. Gebe ich gleich am Freunde und Bekannt weiter.
Schwachsinn, mein Hund liebt es, wenn ich ihm ins Gesicht puste. Sie Antwortet dann immer mit Küsschen und leckt mir voller Freude das Gesicht ab.
Jop bei mir genauso und er weiß das wir dann immer ne runde spielen und freut sich. Wieviele hunde wurden dazu befragt? Wieviele haben gesagt das sie das blöd finden? Ich würd gern mal die interviews sehen um mit meinem hund zu quatschen 😅