Aggressive Hunderassen? Das ist ein heikles Thema, da kein Hund aggressiv zur Welt kommt – aber jeder kann es werden. Nur wie?
Faktoren, wie die wichtige Sozialisierungsphase im Welpenalter, der Auszug ins neue Heim, die Bedingungen, zu denen ein Hund aufwächst und natürlich auch der hinzu gegebene Senf der zweibeinigen Hundeeltern spielt eine große Rolle!
Eigentlich haben fast alle Hunde dasselbe Potential, um aggressiv oder gefährlich zu werden. Dennoch gibt es einige Hunderassen, die immer wieder in Kontext mit Aggressivität, Unberechenbarkeit oder Gefahr stehen. Von Natur aus sind sie das allerdings nicht!
Wir stellen dir 16 Hunderassen vor, die eigentlich gar keine Monster sind!
1. American Staffordshire Terrier
In den letzten Jahrzehnten gab es einige Beissvorfälle mit American Staffordshire Terriern. Diese haben dazu geführt, dass er in vielen Ländern und auch in 13 deutschen Bundesländern als gefährlich oder zumindest potentiell gefährlich eingestuft wird.
Die Haltung von Hunden, welche auf der Rasseliste des jeweiligen Landes zu finden sind, ist mit behördlichen Auflagen, einigen Nachweisen und teilweise hohen Kosten verbunden.
2. (American) Pitbull Terrier
Auch der (American) Pitbull Terrier ist in vielen Ländern nicht gerne gesehen.
Dabei kommen Hunderassen wie der Pitbull oder der Staff genauso unschuldig und lieb zur Welt, wie ein Pudel oder ein Yorkshire Terrier!
Ihr muskulöser Körperbau, die enorme Beißkraft, starkes Selbstbewusstsein, Mut und Unerschrockenheit können in den falschen Händen jedoch schnell außer Kontrolle geraten.
Der Mensch spielt in dieser Hinsicht also eine sehr große Rolle!
3. Bullmastiff
Der Bullmastiff hinterlässt fast bei jedem einen bleibenden Eindruck.
Er zählt zu den größten und stärksten Hunderassen der Welt.
Warum viele dieser Hunde als potentiell gefährlich eingestuft werden oder aggressives Verhalten entwickeln, liegt maßgeblich daran, wer sich so einen Hund ins Haus geholt hat.
Leider werden eindruck-schindende Rassen wie der Bullmastiff häufig als Status-Symbol zum Angeben und Posieren gekauft. Aus falschen Überzeugungen entstehen schnell Verhaltensprobleme und gefährliche Missverständnisse!
4. Bullterrier
Die ursprüngliche Eignung des Bullterriers war ein Bullen- und Dachsbeißer, welcher auch für furchtbare Hundekämpfe gezüchtet und missbraucht wurde.
Die Beißhemmung eines Bullterriers mag geringer sein als die eines Bolonka Zwetnas. Trotzdem haben Bullis an sich ein sehr freundliches, verspieltes, fröhliches und gutmütiges Wesen.
Ihr Beschützerinstinkt lässt sich mit konsequentem Training so händeln, dass niemand etwas vor den “Bananennasen” zu befürchten hat!
5. Kaukasischer Owtscharka
Der Kaukasische Owtscharka schindet Eindruck in zweierlei Hinsicht.
Sein bärenähnliches Aussehen bei einer Körpergröße von bis zu 70 Zentimetern und einem Gewicht von 45 – 50 Kilogramm, macht ihn zum geborenen Beschützer und wachsamen Bodyguard.
Seine Eignung als Herdenschutzhund verstärkt das selbstbewusste und dominante Wesen dieser riesigen, russischen Hunderasse.
Herdenschutzhunde ticken ein wenig anders als andere Hunderassen.
Aggressives Verhalten wird bei Hunden unter anderem durch Unverständnis gefördert! Deshalb ist es wichtig, seinen Hund zu kennen und sein Verhalten deuten, analysieren und verstehen zu können – notfalls mit Hilfe eines Hundetrainers!
6. Rottweiler
Rottweiler sind beliebte Familienhunde.
Wie passen sie in den Kontext “aggressiver Hunderassen”?
Das liegt zum einen daran, dass der Rottweiler mit die größte Beißkraft unter allen Hunderassen hat.
Zum anderen handelt es sich um einen kräftigen, unerschrockenen und selbstsicheren Hund, welcher es durch seine Eigenschaften auch in die Polizeihundestaffel schafft.
Versteht man das Wesen des Rottweilers hat man einen sanften und loyalen Begleiter an der Seite, ganz entspannt und ohne jegliche Aggression.
7. Cane Corso Italiano
Auch der italienische Cane Corso wird häufig falsch verstanden.
Mit kupierten Ohren und kupierter Rute soll der große Hund noch “heftiger” wirken. Schade, dass es immernoch Menschen gibt, die auf so etwas Wert legen.
Normalerweise gilt der Cane Corso als intelligent, konzentriert, furchtlos und erziehbar – aber nicht als aggressiv.
8. Dogo Argentino
Auch der Dogo Argentino ist in vielen Ländern verboten.
Dabei handelt es sich um einen sehr loyalen und anhänglichen Hund, der auch gerne als Familienhund gehalten wird.
Bei einer Zwingerhaltung würde die eigentlich zarte Seele des Dogos verkümmern.
Schlechte Haltungsbedingungen, mangelnde Liebe und Fürsorge, Unverständnis und unfaire Behandlung können aus jedem Hund einen frustrierten Aggressor machen.
9. Bordeaux Dogge
Wie auch der Dogo Argentino hat die Bordeaux Dogge einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.
Mit einer konsequenten und liebevollen Erziehung wird die kleine Bordeaux Dogge zu einem geselligen, kameradschaftlichen und hingebungsvollen, großen Hund.
Verboten und als (potentiell) gefährlich eingestuft ist sie in vielen Ländern trotzdem.
10. Fila Brasileiro
Die ursprüngliche Eignung des Fila Brasileiro ist das Jagen von Großwild und das Bewachen von Haus und Familie.
Wir haben es hier also mit einem triebigen, aktiven, kräftigen, ausdauerndem und wachsamen Supersportler zu tun.
Die Haltung solch einer Hunderasse ist nicht mit der eines Golden Retrievers zu vergleichen, darüber sollte man sich im Klaren sein! Gefährlich werden könnten sie allerdings beide…
11. Tosa Inu
Der Tosa Inu ist in den meisten Ländern verboten. Er gilt als aggressive Hunderasse, obwohl auch auf ihn zutrifft:
Wie der Herr, so das Gescherr!
Der kräftige und selbstsichere Hund bringt einige Voraussetzungen mit, um als (potentiell) gefährlich eingestuft zu werden. Wer sich genauer mit dem japanischen Tosa Inu auseinandersetzt, stellt aber schnell fest, was ihn wirklich ausmacht!
12. Mastino Napoletano
Mit einem Körpergewicht von bis zu 70 Kilogramm und einer Größe von 60 – 77 Zentimetern, handelt es sich beim Mastino Napoletano um eine der größten und schwersten Hunderassen der Welt.
Natürlich ist es gut und richtig, ihm – wie auch allen anderen Hunderassen – den nötigen Respekt und ausreichend Feingefühl für seine Charakterzüge entgegen zu bringen.
Der Mastino Napoletano ist herausfordernd und nichts für Hundeanfänger, ja. Aggressiv ist er von Natur aus aber nicht! Cool und gelassen trifft eher zu.
13. Dobermann
Werfen wir doch auch mal einen Blick auf den Dobermann. Auch wenn er nur in wenigen Ländern bzw. Bundesländern als potentiell gefährlich eingestuft wird, bringt der wachsame Hund doch einige Voraussetzungen mit, um in den falschen Händen falsch gepolt zu werden.
Das liegt vor allem daran, dass der Dobermann als “mannscharf” gilt (wie übrigens auch der Weimaraner). Ja, sie lassen sich “auf Menschen abrichten”, was sie zum Beispiel auch für den Einsatz in der Diensthundestaffel der Polizei sehr beliebt macht.
14. Malinois
Wenn wir schon vom Dobermann und Weimaraner sprechen, dann zählen wir doch auch den Malinois zu den “mannscharfen” und “aggressiven Hunderassen”.
Der Mali ist genauso wenig von Natur aus aggressiv wie irgendein anderer Hund!
Sein ausgeprägter will-to-please lässt ihn aber für seine Bezugsperson auch Mauern erklimmen und selbst den härtesten Feind abwehren.
15. Chihuahua
Wie aggressiv ist eigentlich ein Chihuahua? Oder sind nur große Hunderassen aggressiv?
Die Antwort lautet: Kein Hund ist aggressiv aber alle Hunde können es werden.
Auch kleine Hunde werden häufig falsch verstanden und entwickeln daraus Frust und Aggressivität. Nur wird ein Chihuahua nicht so schnell ernst genommen wie ein Rottweiler oder ein Kaukasischer Owtscharka.
16. Mischlinge
Wie hoch das “Aggressionspotential” bei Mischlingen ist, lässt sich schwer voraussagen.
Verantwortungsvolle Zucht schließt aus, dass wahllos Hunderassen miteinander gekreuzt werden, die verstörte oder unberechenbare Nachkommen zeugen könnten!
Mischlingshunde, die auf der Straße geboren werden, KÖNNEN aggressives Verhalten entwickeln, weil sie oft ein hartes Leben führen und der Mensch sie in einigen Teilen der Welt als lästige Plage ansieht und auch so behandelt.
Aggressiv kommt kein Hund zur Welt – aber der Mensch kann es schaffen, aus diesen zauberhaften Wesen aggressive und unverstandene Tiere zu machen.
3 Kommentare zu „Diese 16 Hunderassen gelten angeblich als Aggressiv (+ Bilder)“
Hi, habe diese Liste gerade ein wenig belächelt, kein Hund ist von Geburt an aggressiv. Es sind die Menschen, die den Tieren nicht gut tun.
Ein Hund ist der Spiegel deines Selbst.
Wir haben einen süßen Mix, den wir vor fast zwei Jahren von einem Bekannten Pärchen übernommen haben. Unser Charly ist jetzt 5 Jahre alt und wir sind die vierten Besitzer. Er hat ein ganz paar Macken, aber die haben wir Menschen auch. Vieles konnte ich ihm abgewöhnen und beibringen, mit ganz viel Liebe und sehr viel Zeit. Leider hat er es nie gelernt auch mal für ein paar Stunden alleine zu bleiben. Dies bringt mich manchmal in die Situation, wo ich nicht weiß was ich machen soll. Mit zum Doc oder bei der Hitze mitnehmen geht halt nicht so einfach und ist auch nicht so schön.
Ansonsten ist unser Jack Russel-Rauhaar Teckel ein ganz lieber.
Man sind die süss
Ein Hund wird nicht böse geboren – es sind die Menschen die ihn dazu erziehen. Ganz schön traurig, daß einige Tiere dieses Stempel aufgedrückt bekommen GEFÄHRLICH. 😒