Winzig klein ist das mysteriöse Tierchen in ihrer Hand. Es kann sich nur um ein Mäuschen handeln, denkt die Forschungsassistentin.
Als dann aber die Expertin nachschaut, kommt sie aus dem Staunen nicht mehr raus. Es handelt sich um eine Tierart, die es seit einer extremen Dürre hier gar nicht mehr gibt.
Umso erstaunlicher ist der Fund von weiteren Tieren dieser Art. Die Natur findet eben immer ihren Weg.
Nicht größer als ein Daumen
Einmal im Jahr untersuchen Mitarbeiter die Fauna im Dakalanta Wildtierschutzgebiet der australischen Wildtierschutzorganisation.
Bei der letzten Untersuchung findet eine Forschungsassistentin ein winziges Tier in einer Falle. Es ist nicht größer als ihr Daumen.
Sie hält es für eine schlafende Maus. Die leitende Wildökologin der Australian Wildlife Conservancy, Dr. Alexandra Ross, erkennt die Tierart jedoch sofort.
Es handelt sich um einen westlichen Zwergbeutelmarder – ein in Australien heimisches Beuteltier, das wirklich extrem winzig ist.
Das kleine Tierchen erreicht eine Körperlänge von gerade einmal sieben bis elf Zentimetern und wird nur etwa zehn bis 50 Gramm schwer.
Zwergbeutelmarder haben ein weiches, meist graubraunes Fell mit einem hellen Bauch, dunkle Augen und große Ohren.
Der großen Dürre getrotzt
Das Forscherteam gerät ins Schwärmen. Irgendwie hat diese Art einen Weg gefunden, die große Dürre in den Jahren 2018 und 2019 zu überleben.
Und sie erleben eine noch größere Überraschung. Am Ende der Untersuchung können sie 29 dieser Tiere melden.
“Wir hatten gehofft, diese Tiere wieder anzutreffen, hatten aber nur geringe Erwartungen”,
berichtet Dr. Ross.
Ein gutes Zeichen für das Ökosystem
Dass es eine so große Zahl ist, hält die Wissenschaftlerin für ein sehr gutes Zeichen. Es zeige, dass die Ökosysteme in der Gegend robuster und bewohnbarer geworden seien.
“Es erfüllt mich immer mit Freude, Anzeichen dafür zu sehen, dass unsere Arten widerstandsfähig sind”,
freut sich Dr. Ross über die enorme Anpassungsfähigkeit dieser außergewöhnlichen Tierart.
Quelle: The Dodo
