Hund Ohren kupieren: Alles, was du darüber wissen solltest!

hund ohren kupieren
Quelle: Canva

Einem Hund die Ohren kupieren zu lassen, sollten sich Hundehalter genaustens überlegen. Denn es kann drastische Konsequenzen für Hund und Halter haben.

Hier erfährst du alles Wichtige über das Kupieren von Ohren und Rute: ob es verboten ist und Strafen drohen, wie es Nachbarländer handhaben und welche Qualen ein Hund erleiden muss.


Warum werden Hundeohren kupiert?

Warum werden Hundeohren kupiert?

Einem Hund die Ohren kupieren zu lassen, beruht auf früheren Rassenstandards bestimmter Hunderassen oder hat ästhetische Gründe.

Insbesondere Hundehalter befürworten es, ihrem Hund die Ohren kupieren zu lassen, wenn er als Schutzhund Eindruck schinden soll.

Die Halter befinden das Aussehen als gefährlich und angsteinflößend, während Schlappohren eher treuen Kuschelhunden zugeordnet werden.

Andere lassen ihrem Hund die Ohren kupieren, weil sie einem Schönheitsideal vergangener Rassenstandards verschiedener Zuchtverbände folgen.

Dort war das Kupieren für einige Hunderassen lange Zeit im Sinne von Schönheit und Ästhetik Pflicht, um von den Zuchtverbänden akzeptiert zu werden.

Das verbinden einige Hundehalter heute immer noch damit.

Typische Kupier-Merkmale

Durch das Hundeohren-Kupieren sollen schlanke Stehohren mit spitz zulaufenden Enden erreicht werden. Die schlanke Form und die Spitze werden bewusst zurechtgeschnitten.

Ein typisches Kupier-Merkmal ist zudem der Stummelschwanz. Die Rute wird dabei ab einer Länge zwischen acht und 15 Zentimetern abgetrennt.


Wie ist die aktuelle Rechtslage zum Kupieren in Deutschland?

In Deutschland ist es seit 1987 gesetzlich verboten, einem Hund die Ohren zu kupieren. Seit 1998 ist das Kupieren der Rute untersagt.

Beides stellt einen Strafbestand nach Paragraf 6 und Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes dar.

Strafbar ist es ebenfalls, einen in Deutschland geborenen, gehaltenen oder gekauften Hund im Ausland kupieren zu lassen und wieder nach Deutschland zurückzuführen.

Ab 2025 ist auch die Teilnahme an Ausstellungen in ganz Deutschland für Hunde mit kupierten Ohren und/oder Ruten verboten.

Allerdings ist Folgendes in Deutschland bisher nicht verboten:

  • Einfuhr kupierter Hunde, wenn sie im Ausland geboren und gehalten wurden
  • Haltung kupierter Hunde
  • Kauf und Verkauf von kupierten Hunden im In- oder Ausland

Strafen bei Verstoß

Bei Verstoß gegen das Tierschutzgesetz drohen Strafen bis zu 7.500 Euro, im Wiederholungsfall bis zu 15.000 Euro und eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.

Ausnahmen

Ausnahmen beruhen auf rein medizinischen Gründen, wenn eine Amputation aufgrund einer Verletzung oder schwerwiegenden Erkrankung wie einem Tumor erforderlich ist.

Zudem kann bei Hunden das Rute-Kupieren in Deutschland erlaubt sein, wenn sie offiziell jagdlich geführt sind und ein hohes Verletzungsrisiko aufgrund der Rutenlänge besteht.

Wie sieht die Rechtslage in den Nachbarländern aus?

Die Rechtslage der Nachbarstaaten Deutschlands sieht überwiegend ähnlich wie in Deutschland aus. Mancherorts ist sie sogar strenger und gestalten sich wie folgt:

  • Österreich: Kupieren von Hunderuten und Ohren sowie Ausstellungen für kupierte Hunde und Einfuhr kupierter Hunde verboten; Prüfungsverbot für kupierte Jagdhunde
  • Schweiz: Kupieren von Hundeohren und -ruten, Ausstellungen und Einfuhr kupierter Hunde verboten
  • Polen: Ruten- und Hundeohren-Kuperien verboten
  • Niederlande: Ruten- und Hundeohren-Kuperien verboten, Haltung und Einfuhr kupierter Hunde erlaubt
  • Frankreich: Hundeohren-Kupieren verboten, Kupieren der Rute erlaubt
  • Tschechien: Hundeohren- und Rute-Kupieren verboten, Einfuhr aber erlaubt, weshalb legal kupierte Hunde aus Ländern wie Albanien und Russland, aber auch illegal kupierte Hunde vor allem aus Rumänien vielfach den Weg über Tschechien nach Deutschland finden

Ist das Kupieren der Ohren schmerzhaft für den Hund?

Ist das Kupieren der Ohren schmerzhaft für den Hund?

Das Kupieren der Ohren ist für die Hunde für sehr lange Zeit ausgesprochen schmerzhaft.

Zwar erfolgt der operative Eingriff laut Peta in der Regel unter Vollnarkose.

Aber spätestens den starken Wundschmerz an den empfindlichen Ohrschnittstellen spüren sie mitunter für mehrere Wochen deutlich.

Zusätzlich werden die Hundeohren nach dem Kupieren mit Klebeband stark gestrafft sowie am Kopf befestigt oder in sogenannte Kluppen (Metallgestelle) eingespannt, um die erwünschte Ohrform zu gewährleisten.

Die Schmerzen können dabei bis ins Unerträgliche für den Hund gehen.

Außerdem kommen Schmerzen durch erforderliche Nachbehandlungen hinzu, wenn diese aufgrund von starken Blutungen, narbigen Verzerrungen der Ohrspitzen, Knorpelnekrosen oder Ohrenentzündungen erforderlich sind.

Des Weiteren sind diese dauerhaften Folgen bei einem Hund möglich, dem die Ohren zum Kupieren operiert wurden:

  • Kontinuierliches Schmerzempfinden und Phantomschmerzen
  • Sensibilitätsstörungen
  • Kopfscheue
  • Vermindertes Selbstbewusstsein
  • Angstverhalten bis zu Angstaggressionen, insbesondere gegenüber Menschen und Berührungen an den Ohren
  • Einschränkung der Kommunikation durch Ohrenhaltung
  • Beeinträchtigung des Hörvermögens durch Schallwellenstörung aufgrund fehlender Ohrmuschel
  • Langzeitschäden am Trommelfell durch Ausgleichsstörungen des Luftdrucks möglich

Welchen Hunderassen werden typischerweise die Ohren und die Rute kupiert?

Zu den typischen Hunderassen, bei denen das Kupieren üblich war, zählen vorrangig:

  • Dobermann
  • Rottweiler
  • Boxer
  • Pitbull Terrier
  • American Staffordshire Terrier
  • Pinscher/Zwergpinscher
  • Deutsche Dogge

Hast du Erfahrungen mit Hunden, deren Ohren kupiert wurden? Dann freuen wir uns auf deinen Kommentar.

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